Rekorddividende winkt |
27.02.2015 11:13:30
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Airbus-Aktie hebt ab nach Rekordzahlen
"2014 konnten wir unsere Rentabilität und die Cash-Generierung dank eines Rekord-Auftragsbestandes und starker operativer Leistungen in den meisten Bereichen deutlich steigern", erklärte Konzernchef Tom Enders. Für die Verzögerungen bei dem Militär-Transportflieger, dessen Entwicklung von technischen Problemen, Kostenüberziehungen und Verzögerungen überschattet wurde, buchte der Konzern im vierten Quartal Nettoaufwendungen in Höhe von 551 Millionen Euro.
Der berichtete Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 54 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro, bereinigt um Sondereffekte legte das EBIT um 15 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro zu. Der Konzerngewinn stieg auf 2,34 von 1,47 Millionen Euro, je Aktie verdiente der Konzern mit 2,99 Euro 61 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzernumsatz stieg um 5 Prozent auf 60,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Konsens mit einem berichteten EBIT von 3,55 Milliarden, einem Gewinn je Anteil von 2,92 Euro und Einnahmen von rund 59,7 Milliarden Euro gerechnet.
Die Analysten der LBBW überzeugten die Zahlen auf ganzer Linie. Das bereinigte EBIT sei 5 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Auch der Cashflow von 2 Milliarden Euro sei unerwartet stark, davon stammten rund 900 Millionen aus Veräußerungsgewinnen. Die Zahlen überschatteten den vagen Ausblick.
Den Belastungen aus den Problemen beim A400M steht ein Sonderertrag aus dem Verkauf von Anteilen an dem französischen Flugzeughersteller Dassault gegenüber. Airbus gelte zudem als einer der großen Profiteure des schwachen Euro, sagte ein Händler. Flugzeuge werden in der Regel in US-Dollar fakturiert. Allerdings dürfte Airbus davon in diesem und im kommenden Jahr noch nicht stark profitieren, da der Konzern sich gegen Wechselkurschwankungen großenteils abgesichert hat.
Der europäische Luftfahrtkonzern trennt sich derzeit von Vermögenswerten, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Neben der Dassault-Beteiligung, die in diesem Jahr weiter verringert und irgendwann ganz abgestoßen werden soll, trennte sich Airbus auch von seinem 26,8 Prozent-Anteil an dem finnischen Rüstungsunternehmen Patria.
Das Zivilflugzeuggeschäft steigerte die Einnahmen um 7 Prozent. Der Auftragsbestand lag bei 6.386 Flugzeugen, dies sei eine "solide Grundlage für künftiges Wachstum", teilte Airbus mit. Airbus Helicopters setzte auch dank aktueller Regierungsprogramme 4 Prozent mehr um als im Jahr zuvor, obwohl die Sparte im vergangenen Jahr weniger Hubschrauber ausgeliefert und auch weniger Neuaufträge erhalten hatte als im Jahr zuvor. Die Sparte Defence and Space verbuchte weitgehend stabile Umsätze.
Im vergangenen Jahr wurden netto mehr als doppelt so viele Flugzeuge bestellt wie ausgeliefert. Wegen der starken Nachfrage nach Verkehrsmaschinen mit einem Mittelgang soll die Fertigung des erfolgreichen Maschinentyps A320 erhöht werden. Die Produktionsrate soll ab 2017 auf 50 Flugzeuge pro Monat steigen. Der zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt baut derzeit 42 Maschinen aus der A320-Familie pro Monat und hatte bereits die Ausweitung der Fertigung auf 46 Stück ab dem kommenden Jahr angekündigt. Die Nachfrage nach dem A320 übersteige aber immer noch die Produktionspläne, sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm auf der Bilanzpressekonferenz. "Wir haben keinen Grund zu glauben, dass sich das Momentum abschwächt", sagte er.
Der Auftragsbestand für diesen Maschinentyp, der in Hamburg, Toulouse, Tianjin in China - und bald auch im US-Bundesstaat Alabama - gebaut wird, lag per Ende Januar bei 5.099 Stück. Laut Enders führt der Konzern bereits Studien durch, um die Produktion letztlich auf mehr als 60 Maschinen auszuweiten. "Der Markt ist auf jeden Fall da", sagte er.
Der US-Erzrivale Boeing, der aktuell monatlich 42 Maschinen mit einem Mittelgang baut, will die Fertigung seiner 737 ab 2018 auf 52 Maschinen pro Monat erhöhen. Die beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing haben zuletzt einen starken Zuwachs bei Auftragseingängen verzeichnet, denn viele Fluggesellschaften wollen ältere Modelle durch effizientere Maschinen ersetzen.
Die Produktion des Langstreckenmodells A330 will Airbus ab dem Jahr 2016 auf sechs Exemplare weiter senken. Bereits in diesem Jahr sollen nur noch neun statt zehn A330 im Monat montiert werden. Das Modell soll durch den weiterentwickelten A330neo ersetzen werden, der 2017 auf den Markt kommen und sparsamer sein soll als der Vorgänger.
Enders hatte die weitere Kürzung beim A330 im Dezember angekündigt und die Aktie damit auf Talfahrt geschickt - denn der A330 ist immer noch ein wichtiger Gewinnbringer für Airbus.
Für die Pannen beim A400M hatte sich Enders Ende Januar entschuldigt und personelle Konsequenzen gezogen. Das noch unrentable Programm wird nun restrukturiert, der bisher für das Geschäft mit Militärflugzeugen zuständige Manager Domingo Urena-Raso trat zurück und wird zum 1. März durch Fernando Alonso Fernandez ersetzt, der derzeit für Testflüge zuständig ist. Bis dahin bekleidet Berhard Gerwert, Chef von Airbus Defence and Space, den Posten interimistisch. Airbus baut den Transporter für acht Bestellnationen. Im vergangenen Jahr wurden acht Maschinen ausgeliefert, im laufenden Jahr soll die Produktion verdoppelt werden und auch die Anstrengungen, neue Aufträge hereinzuholen, sollen verstärkt werden.
Auch für den Kampfjet Eurofighter Typhoon, den Airbus zusammen mit BAE Systems and Finmeccanica baut, sollen wieder Bestellungen hereinkommen. Enders ist zuversichtlich, dass der Jet in den kommenden Jahren wieder erfolgreicher sein wird. Einen Produktionsstopp sehe er in naher Zukunft nicht.
Am Freitag bekräftigte Enders zudem, dass beim A380-Programm im laufenden Jahr die Gewinnschwelle erreicht werden soll.
Airbus erwartet 2015 einen leichten Anstieg des EBIT vor Einmaleffekten und einen ausgeglichenen freien Cashflow. Gewinn und Dividende je Aktie sollen weiter steigen. Die Auslieferungen von Airbus-Flugzeugen dürften geringfügig höher ausfallen als 2014, bei Zivilflugzeugen rechnet Airbus mit einem weiteren Anstieg des Auftragsbestandes, der zum Jahresende bei 857,5 Milliarden Euro lag.
Von Stefanie Haxel
Mitarbeit: Thomas Leppert.
Dow Jones Newswires
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