Trotz Ergebnisrückgang |
08.05.2023 17:53:00
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adesso-Aktie mit kräftigen Verlusten: adesso verfehlt Gewinnerwartungen - Warburg reduziert adesso-Kursziel
Im laufenden Jahr hat das Papier damit fast gut drei Prozent an Wert verloren. Der Kurs liegt deutlich unter dem Jahreshoch von gut 160 Euro, das die Aktie Mitte Januar erreicht hatte. Vom kurz nach dem SDax-Aufstieg erreichten Hoch bei 228,50 Euro im März vergangenen Jahres ist das Papier ohnehin meilenweit entfernt. Damals hatte eine verstärkte IT-Nachfrage mit Beginn der Corona-Pandemie die Papiere beflügelt.
Vorläufigen Berechnungen zufolge legte der Umsatz im ersten Quartal um fast ein Drittel auf 276,2 Millionen Euro zu. Der im Januar entdeckte Cyberangriff auf die IT habe sich nicht nennenswert ausgewirkt, teilte das Unternehmen mit. Den Personalaufbau beschleunigte die Gesellschaft kräftig, was die Profitabilität belastete. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank im Vergleich zu dem durch höhere Lizenzverkäufe und sonstigen betrieblichen Erträgen begünstigten Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 17,9 Millionen Euro.
Das Ergebnis des Konzerns sackte auf 2,0 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte Adesso noch 12,5 Millionen verdient. Den vollständigen Quartalsbericht will der IT-Dienstleister am 15. Mai veröffentlichen.
Trotz der hinter den Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung verbleibe der Ausblick auf das übrige Geschäftsjahr positiv, teilte das Unternehmen weiter mit. Es sei mit einer sich normalisierenden Krankheitsquote sowie mit einer anziehenden Auslastung zu rechnen. Der Auftragsbestand liege auf Rekordniveau.
Auf dieser Basis wurde die ursprüngliche Prognose für 2023 von über einer Milliarde Euro Umsatz und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 100 bis 110 Millionen Euro bestätigt. 2022 hatte Adesso einen Umsatz von gut 900 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 93 Millionen Euro ausgewiesen.
Adesso ist einer der größten deutschen IT-Dienstleister. Zu den Kunden von Adesso zählen Behörden wie das Bundeskriminalamt (BKA), die Finanzaufsicht Bafin, die Bundesbank sowie Unternehmen wie BMW, RWE und E.ON.
So reagieren die Analysten und die Aktie
Eine überraschend schwache Ergebnisentwicklung im ersten Quartal hat am Montag die Aktien von adesso schwer belastet. Die Papiere des IT-Dienstleisters büßten im XETRA-Handel letztlich 6,86 Prozent auf 127,60 Euro ein. Bei 122,20 Euro waren sie zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit Mitte November gesackt. Der kleine Kursgewinn seit Jahresbeginn ist inzwischen auch Geschichte. Aktuell steht ein Minus von fast drei Prozent seit dem Jahreswechsel zu Buche.
Ein Händler monierte die schwache Ergebnisentwicklung, insbesondere angesichts des überraschend starken Umsatzes. Analyst Andreas Wolf von Warburg Research sah dies genauso. Er überarbeitete prompt seine Schätzungen und kappte sein Kursziel von 200 auf 195 Euro. Die Profitabilität habe im Auftaktquartal nicht mit dem Umsatzwachstum Schritt halten können, schrieb er.
Mit Blick auf die auch laut Wolf stark um 32 Prozent gestiegenen Erlöse schränkte der Warburg-Experte jedoch ein, dass der Anteil der Lizenzumsätze zugleich geringer ausgefallen sei als im starken ersten Quartal des Vorjahres. Das habe auf die Profitabilität gedrückt. Zudem sei diese auch durch Neueinstellungen beeinträchtigt worden. "Die Zahl der Mitarbeiter wuchs um 36 Prozent und damit noch schneller als der Umsatz", hob der Analyst hervor. Die Personalkosten seien sogar noch deutlicher gestiegen, nämlich um 42 Prozent, was eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 3,4 Prozent widerspiegele.
Trotz des schwachen operativen Quartalsergebnisses habe das Management von adesso allerdings die Jahresziele bestätigt und die positiven Aussichten für den Rest des Jahres hervorgehoben, schrieb Andreas Wolf weiter. Er bleibt insgesamt zuversichtlich für die Aktie, die er mit "Buy" bewertet. Der Auftragsbestand sei auf Rekordniveau und Preisanhebungen dürften die Lohninflation abmildern. Außerdem dürfte sich der Krankenstand normalisieren und die Kapazitätsauslastung steigen. In der zweiten Jahreshälfte würden außerdem zusätzliche Umsätze mit Software-Lösungen für Versicherungsunternehmen erwartet.
Warburg reduziert adesseo-Kursziel - Weiterhin "Buy"-Rating
Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für adesso nach Zahlen zum ersten Quartal von 200 auf 195 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Profitabilität des IT-Dienstleisters habe im Auftaktquartal nicht mit dem Umsatzwachstum Schritt halten können, schrieb Analyst Andreas Wolf in einer am Montag vorliegenden Studie. Wegen des schwachen operativen Ergebnisses habe er nun seine Ergebnisschätzung reduziert und anschließend daher auch sein Kursziel.
DORTMUND (dpa-AFX) /
HAMBURG (dpa-AFX Broker)
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