Zurückhaltender Ausblick |
24.10.2013 08:16:33
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ABB legt stärker zu als erwartet, bleibt aber vorsichtig
"Mit Blick auf die Zukunft lässt sich festhalten, dass unsere langfristigen Wachstumstreiber nach wie vor intakt sind", sagte der neue Chef Ulrich Spiesshofer, der unlängst die Konzernleitung von Joe Hogan übernommen hatte. Allerdings stellten sich mehrere Indikatoren uneinheitlich dar, "und wir werden auch in nächster Zeit weiterhin mit Marktunsicherheiten konfrontiert sein".
Dass es nicht einfach wird, lässt sich am Auftragseingang ablesen, der unerwartet um 2 Prozent auf 9,1 Milliarden US-Dollar nachgab. Analysten hatten mit einem stabilen Wert gerechnet. Wirtschaftliche Unsicherheiten führten laut ABB bei der Vergabe von Großprojekten zu Verzögerungen. Die Basisaufträge im frühzyklischen Geschäft seien jedoch intakt, da die Kunden vermehrt in Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen investierten.
ABB hat die schwierige konjunkturelle Lage bislang besser gemeistert als viele Wettbewerber, zu denen etwa Siemens oder Alstom zählen. Der Schweizer Konzern hatte sich Sparmaßnahmen verordnet, setzt aber gleichzeitig auf Zukäufe. Spiesshofer will die Aquisitionsstrategie fortsetzen, kündigte aber an, den Fokus in Zukunft stärker auf die Integration der Zukäufe zu legen, um die maximale Rendite aus ihnen herauszuholen. Gleichzeitig soll weiter kräftig gespart werden. Der Konzern strebe "weiterhin jährliche Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen in Höhe von drei bis fünf Prozent der Umsatzkosten an", hieß es in der Pressemitteilung.
Die Zahlen zum dritten Quartal fielen besser als erwartet aus. So steigerte der Konzern der Nettogewinn um zehn Prozent auf 835 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 784 Millionen Dollar gerechnet hatten. Das operative Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen stieg ebenfalls um zehn Prozent und erreichte 1,64 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar. Analysten waren von 10,15 Milliarden Dollar ausgegangen
Vor allem im wichtigen amerikanischen Markt lief es einmal mehr rund. Hier legte der Umsatz um zehn Prozent zu. In Nordamerika hat sich ABB zum Ziel gesetzt, zu einem der größten Anbieter von Niederspannungsprodukten wie Verbindern, Kabelkanälen und Armaturen aufzusteigen. Weltweit wird dieser Markt auf 85 Milliarden US-Dollar geschätzt. Jüngst hatte ABB für knapp 4 Milliarden Dollar mit Thoms & Betts einen der größten US-Anbieter von Niederspannungsprodukten gekauft.
Aber auch in Europa lief es mit einem Umsatzzuwachs von sieben Prozent wieder besser als zuvor. Auch der Auftragseingang verbesserte sich hier um fünf Prozent. Dabei konnten starke Zuwächse in Märkten wie Norwegen, Schweden, Deutschland und der Schweiz die anhaltende Schwäche in Südeuropa mehr als ausgleichen.
DJG/mgo/jhe
Dow Jones Newswires
Von Matthias Goldschmidt und John Revill
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