Nach Trump-Wahl |
15.12.2016 07:39:42
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US-Notenbankchefin Yellen: "Wollen künftige Politik abwarten"
Höhere Staatsausgaben seien jedenfalls nicht unbedingt nötig, um Vollbeschäftigung zu erreichen, sagte Yellen. Seit der Wahl des Republikaners Trump zum künftigen US-Präsidenten sind die Inflationserwartungen und damit auch die Renditen an den Finanzmärkten deutlich gestiegen. Die Investoren rechneten mit einer expansiven Fiskalpolitik, sagte die Fed-Chefin.
YELLEN: ENTSCHEIDUNG ÜBER MÖGLICHE ZWEITE AMTSZEIT NOCH OFFEN
Sie wolle Trump keine Ratschläge zur Tagespolitik geben, sagte Yellen. Zu beachten sei aber die Schuldenquote. Außerdem sollten Fortschritte bei der Bankenregulierung nicht rückgängig gemacht werden, wenn auch eine Lockerung der Regulierung für kleinere Banken möglich wäre. Fed-Mitarbeiter stünden in Kontakt mit dem Trump-Team, sie persönlich bisher jedoch noch nicht.
Ob sie für eine weitere Amtszeit antreten wird, ließ Yellen offen. Sie werde die Entscheidung darüber später treffen. Yellens Vertrag läuft noch bis Februar 2018. Als künftiger Präsident könnte Trump eine weitere Amtszeit Yellens verhindern.
KAUM ÄNDERUNG DES WIRTSCHAFTLICHEN AUSBLICKS
Am wirtschaftlichen Ausblick habe sich gegenüber der September-Sitzung kaum etwas verändert, sagte Yellen. Die Änderungen seien "winzig" gewesen. Nur wenige Mitglieder hätten ihre Zinserwartungen geändert. Graduelle Zinsanhebungen, also Erhöhungen in kleinen Schritten, dürften demnach ausreichen, um die Ziele zu erreichen. Es gebe keinen vorherbestimmten geldpolitischen Kurs, sagte Yellen.
Zuvor hatte die Fed eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne zwischen 0,50 und 0,75 Prozent beschlossen. Außerdem legen die aktuellen Zinsprognosen nahe, dass im kommenden Jahr drei weitere Zinsanhebungen möglich sind.
FED RECHNET MIT MODERATEM WACHSTUM
Man habe mit der Entscheidung die bedeutenden Fortschritte der Wirtschaft gewürdigt, sagte Yellen. In den kommenden Jahren erwarte man ein moderates Wachstum. Die Bedingungen am Arbeitsmarkt sollten sich zudem weiter verbessern.
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WASHINGTON (dpa-AFX)
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