Notenbankkonferenz |
26.08.2022 17:49:00
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US-Notenbankchef Jerome Powell: Restriktive Geldpolitik dürfte für einige Zeit notwendig sein
Ein zu zögerliches Vorgehen würde nur die langfristigen Kosten erhöhen, sagte Powell. Er versuchte zudem offenbar die Marktspekulationen auf eine Zinssenkung im kommenden Jahr zu dämpfen. Die historische Erfahrung sprächen dagegen, die Geldpolitik zu früh zu lockern.
Powell gab jedoch noch keine klaren Signale für die nächste Zusammenkunft. "Unsere Entscheidung auf der September-Sitzung wird von der Gesamtheit der eingehenden Daten und den sich entwickelnden Aussichten abhängen", sagte der Notenbanker. Es könnte jedoch ein erneut "außergewöhnlich großer" Zinsschritt notwendig werden. An den Märkten wird spekuliert, ob die Fed den Leitzins um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte anheben könnte.
Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins auf der jüngsten Sitzung im Juli um 0,75 Prozentpunkte auf 2,25 bis 2,50 Prozent erhöht. Es war der vierte Anstieg des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie - und der zweite in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Der Grund für das entschlossene Handeln der Notenbank ist die sehr hohe Inflation. Die Jahresrate hatte im Juli bei 8,5 Prozent gelegen. Die Fed strebt eine Rate von zwei Prozent an.
Commerzbank-Analyst Christoph Balz erwartet, dass die Fed die Leitzinsen in diesem Jahr von 2,5 Prozent auf vier Prozent anhebt. "Wir halten es allerdings für wahrscheinlich, dass Mitte des nächsten Jahres, wenn die Wirtschaft in die Rezession abgerutscht ist und die Inflation wieder langsam sinkt, sich das Klima ändert und Forderungen nach Zinssenkungen aufkommen werden", kommentierte Balz. "Dann dürfte die Fed ihren Fokus verschieben und einen Teil der Zinserhöhungen wieder zurücknehmen."
Das Umfeld für die Notenbank ist schwierig. Die hohe Inflation spricht für weitere Zinserhöhungen. Gleichzeitig hat sich die Konjunktur zuletzt merklich abgekühlt und ist eine sogenannte technische Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt der USA war zwei Quartale in Folge geschrumpft. Gleichzeitig zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr robust. Powell hat daher erneut die Datenabhängigkeit der Entscheidungen der Fed betont.
Die US-Aktienmärkte gaben nach den Aussagen von Powell nach. Der Euro geriet nach anfänglichen Gewinnen wieder unter Druck und fiel unter die Parität zum US-Dollar. Die Renditen am US-Anleihemarkt sanken ein wenig.
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JACKSON HOLE (dpa-AFX)
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