19.09.2016 12:09:00
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Raiffeisen-Analyst Brezinschek sieht EZB-Zinserhöhungen erst ab 2018
Ab dem ersten Quartal 2018 würden die Eurohüter ihr Anleihenaufkaufprogramm (Quantitative Easing) auslaufen lassen, und ein Viertel oder halbes Jahr danach könnte es erste Zinserhöhungen geben, meinte Brezinschek am Montag vor Journalisten. Spätestens heuer im Dezember werde die EZB die Verlängerung des QE ankündigen, das derzeit bis März 2017 vorgesehen ist. Und spätestens im Juni 2017 werde man erklären, dass ab dem zweiten Halbjahr ein Tapering geplant sei. Dabei werde dann aber keine Liquidität entzogen, es komme nur keine neue mehr nach.
Den Strafzins für von Geschäftsbanken bei Notenbanken geparkte Gelder werde die EZB nicht weiter über die jetzigen 0,4 Prozent hinaus verschärfen, glaubt Brezinschek. Schon jetzt könne die EZB wegen der zunehmend negativeren Staatsanleihe-Renditen immer weniger solche Bonds erwerben, denn bei Werten von unter 0,4 Prozent dürfe sie dies nicht tun. Damit würden aber durch die EZB selbst die Zinsen am langen Ende gedrückt. In seinem Haus gehe man davon aus, dass die EZB das ändern werde und sehr wohl zum Beispiel auch 5- oder 3-jährige deutsche Staatsanleihen aufkaufen werde, "was dann zu einer leichten Versteilung der Zinskurve führen wird".
Der RBI-Experte nimmt zudem an, dass die EZB die 33- bzw. 25-Prozent-Grenzen aufheben wird. Denn derzeit dürfen laut Programm maximal 33 Prozent der ausstehenden Anleihe-Schulden eines Landes erworben werden, und außerdem dürfen nur bis zu 25 Prozent eines einzelnen Schuldtitels aufgekauft werden. Griechische Papiere hätten jedoch bis 2018 keine Chance, in normale Ankäufe aufgenommen werden, meint Brezinschek zu vereinzelten Spekulationen in diese Richtung.
(Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) sp/snu
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