Fehlverhalten der Banken 29.01.2013 13:34:00

Euribor-Skandal - Auch FMA untersucht, bisher aber nichts gefunden

Wie die deutsche Aufsicht BaFin haben auch die Austro-Kontrollore bei Bekanntwerden der Affäre Untersuchungen eingeleitet. Bisher habe man keine Indizien gefunden, "dass es zu einem Fehlverhalten der österreichischen Banken (Erste und Raiffeisen, Anm.) gekommen ist", sagte FMA-Sprecher Klaus Grubelnik am Dienstag auf APA-Anfrage.

Die Erhebungen seien aber noch nicht abgeschlossen und werden wohl noch "einige Zeit" in Anspruch nehmen, da die Daten mit den Schwesterbehörden ausgetauscht werden.

Aus Österreich sitzen die Raiffeisen Bank International (RBI) sowie die Erste Group im Gremium jener Geldhäuser, das den europäischen Referenzzinssatz Euribor festlegt. Raiffeisen hatte Anfang Jänner bekannt gegeben, das Gremium zu verlassen. Die Erste Group hingegen denkt momentan nicht an einen Rückzug, wie ein Sprecher der APA bekräftigte. Momentan würden auf EU-Ebene neue Regeln diskutiert. "Wir warten ab, wie diese Regeln aussehen."

Im Mittelpunkt des Manipulationsskandals steht der Londoner Interbankenzins Libor. Ähnliche wie dieser beruht auch der Euribor auf den Angaben der Banken zu ihren Refinanzierungskosten. Einmal täglich melden die Banken die Zinsen, zu denen sie sich untereinander Geld leihen. Daraus wird dann der Euribor ermittelt. Der Zinssatz dient als Orientierungsmarke für viele Finanzprodukte wie Hypotheken oder Tagesgeld. Gemeinsam mit dem Libor bildet der Euribor die Basis für weltweite, hunderte Billionen Dollar schwere Finanztransaktionen.

Die deutsche BaFin hat wegen des Skandals bereits im Vorjahr Sonderprüfungen gegen deutsche Institute eingeleitet, wie gestern bekannt wurde.

snu/rf

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