Zinsmanipulationen 07.02.2013 08:02:00

Deutsche Bank suspendiert fünf Händler wegen Libor-Skandal

"Nachdem die Bank festgestellt hat, dass sich eine bestimmte Zahl von Mitarbeitern unangemessen verhalten hatte, hat sie diese Mitarbeiter suspendiert oder entlassen und verfallbare Vergütungskomponenten einbehalten", erklärte ein Konzernsprecher am Mittwoch in Frankfurt. "Dies wird auch weiterhin der Fall sein, während wir die Untersuchung zu Ende führen."

Die fünf Mitarbeiter arbeiteten im Geldmarktteam in Frankfurt und waren unter anderem für die Festlegung von Referenzzinsen wie Libor und Euribor zuständig. Zur Rolle der Deutschen Bank in dem Fall läuft auch noch eine Sonderprüfung der Finanzaufsicht Bafin.

HOHE STRAFZAHLUNGEN

Die "London Interbank Offered Rate" (Libor) gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Der Zins dient als Maßstab für Geldgeschäfte in Billionenhöhe. An der seiner Berechnung sind die britischen Banken und eine Reihe der weltweit größten internationalen Banken beteiligt. Über Jahre sollen Großbanken den Zinssatz manipuliert haben, um höhere Gewinne einzustreichen.

Bei der britischen Großbank Barclays kostete der Skandal Vorstandschef Bob Diamond den Job. Die Schweizer Großbank UBS zahlte im Dezember fast 1,2 Milliarden Euro Buße, am Mittwoch einigte sich die verstaatlichte britische Großbank Royal Bank of Scotland im Libor-Skandal mit den Behörden auf 612 Millionen US-Dollar Strafe.

AUCH BEI DEUTSCHER BANK WOHL TRICKSEREIEN

Dass auch bei der Deutschen Bank einzelne Mitarbeiter in den Jahren 2006/2007 an den Tricksereien beteiligt waren, daran gibt es auch nach Angaben der größten deutschen Bank schon seit einiger Zeit keine Zweifel. Zwei Mitarbeiter mussten das Institut bereits verlassen. Der DAX-Konzern schließt aber weiterhin aus, dass das höhere Management an Zinsmanipulationen beteiligt war.

/ben/DP/jha

(dpa-AFX)

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