Fannie Mae reicht Klage ein |
04.11.2013 09:11:38
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Deutsche Bank bisher ohne Rückstellungen für Libor-Zivilklagen
Neben den noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen internationaler Aufsichtsbehörden häufen sich inzwischen auch Schadenersatzforderungen von Unternehmen. Am vergangenen Donnerstag reichte etwa der US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae in New York Klage gegen die Deutsche Bank sowie acht weitere Banken ein. Das Unternehmen fordert von den Instituten rund 800 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Fannie Mae sieht sich durch die Manipulation der Libor-Zinssätze geschädigt, zu denen sich die Banken untereinander Geld leihen.
Die Klage könnte ein Indiz dafür sein, dass das Risiko privater Schadensersatzforderungen für die Deutsche Bank noch größer sein könnte als die Gefahr möglicher Strafzahlungen an internationale Behörden. Bereits im März hatte Freddie Mac, das Schwesterunternehmen von Fannie Mae, mehr als ein Dutzend Großbanken wegen der Folgen der Libor-Manipulationen verklagt. Schon vor mehr als einem Jahr hatte sich das Bankhaus Metzler einer US-Sammelklage gegen die Deutsche Bank angeschlossen.
Die Behörden haben weltweit bislang Strafen in Milliardenhöhe wegen des Libor-Skandals verhängt. Gegen zahlreiche Institute laufen noch Ermittlungen, darunter auch gegen die Deutsche Bank. Diese könnten zu "hohen Geldstrafen" führen, schrieb die Deutsche Bank am Dienstag in ihrem Quartalsbericht. Wegen der drohenden Zahlungen erhöhte das Institut in diesem Jahr seine Rückstellungen für Rechtsrisiken um 1,2 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro.
Der täglich in London festgestellte Libor gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird bislang aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Bauherren von Immobilien bis hin zu komplexen Derivategeschäften.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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