Christian Scheid-Kolumne 24.03.2016 09:29:04

Mayr-Melnhof: Die Ansprüche wachsen

Kolumne

Mayr-Melnhof hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 absolviert. Der Faltschachtel- und Kartonhersteller konnte sich trotz fehlender gesamtwirtschaftlicher Impulse sehr erfolgreich behaupten und das Geschäftsjahr mit einem erfreulichen Wachstum sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis abschließen. Der Umsatz des Unternehmens kletterte um 4,5 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro. Beide Divisionen, MM Karton und MM Packaging, trugen mit hoher Auslastung in den Werken sowie verbesserter Produktivität und Kosteneffizienz maßgeblich dazu bei. Neben organischem Wachstum gelang mit dem Erwerb einer französischen Faltschachtelgruppe ein erster Schritt in den Markt für Pharma- und Luxusverpackungen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 10,9 Prozent auf 199,9 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss legte um 8,0 Prozent auf 142,1 Mio. Euro zu. Somit erhöhte sich die Umsatzrentabilität von 6,3 auf 6,5 Prozent. Der positiven Ergebnisentwicklung entsprechend wird der Hauptversammlung am 28. April eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie vorgeschlagen. Unter Hinzurechnung der bereits bezahlten Zwischendividende für 2015 von 1,60 Euro je Titel ergibt sich eine Erhöhung der Gesamtdividende von 2,60 auf 2,80 Euro je Aktie.

Aufgrund der "Kurzfristigkeit des Geschäftes" traut sich das Management aktuell noch keine Ergebnisprognose für das laufende Jahr zu. "Mit den Rekordergebniswerten von 2015 wurde das Anspruchsniveau für 2016 jedoch wieder weiter nach oben gelegt", heißt es. Und: "Vor dem Hintergrund der schwachen konjunkturellen Entwicklung im Hauptmarkt Europa bleiben die Rahmenbedingungen für unser Geschäft herausfordernd und durch intensiven Wettbewerb geprägt." Zielsetzung für 2016 sei es aber, den langfristigen Erfolgskurs sowohl im Karton- als auch Faltschachtelgeschäft fortzusetzen.

Aufgrund der eher verhaltenen Aussagen dürfte die Aktie erst einmal keine allzu großen Sprünge mehr nach oben machen. Diesem Szenario können Anleger mit einem Discount-Zertifikat von der Raiffeisen Centrobank (RCB) Rechnung tragen (ISIN AT0000A1F8B9 >>>). Das Papier verspricht einen Seitwärtsertrag von 3,8 Prozent. Es wird im März 2017 zu 98,50 Euro zurückgezahlt, wenn die Aktie dann mindestens auf diesem Niveau notiert. Auf eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends können Anleger mit einem Turbo Long-Zertifikat (ISIN AT0000A1E3K2 >>>) der RCB setzen. Der Hebel liegt bei 3,6.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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