Mitte Juli gab es in Infineons Chipwerk in Dresden hohen Besuch. Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock ließen sich von Vorstandschef Jochen Hanebeck durchs Werk führen. Im Frühjahr wurde dort mit dem Bau des zweiten Produktionswerks begonnen. Dabei könnte Infineon vom „European Chips Act“ profitieren, der kürzlich in Brüssel beschlossen wurde. Das Gesetz soll Europa künftig weniger abhängig machen von Halbleitern aus den USA und vor allem aus Asien. So soll sich der derzeitige EU-Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von zehn Prozent bis 2030 verdoppeln. 43 Milliarden Euro will die EU dafür mobilisieren. Dresden und Infineon könnten davon kräftig profitieren. Der Konzern ist klar auf Expansionskurs. Dabei ist dies längst nicht das einzige Bauprojekt des Konzerns.So wurde gemeinsam mit den Joint-Venture-Partnern Bosch, NXP und der taiwanesischen TSMC diese Woche der Bau einer weiteren Halbleiterfabrik in Dresden vereinbart. An diesem Joint Venture wird Infineon 10 Prozent halten. Hanebecks zweiter Fokus liegt in Asien. Infineon will in Malaysia die weltweit größte 200-Millimeter-Siliziumkarbid Fabrik bauen und plant in den kommenden fünf Jahren zusätzlich bis zu fünf Milliarden Euro in Malaysia zu investieren. „Der Markt für Siliziumkarbid wächst immer schneller, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in einer breiten Palette von industriellen Anwendungen wie Solar, Energiespeicherung und dem Hochleistungs-Laden von Elektrofahrzeugen. Mit dem Ausbau von Kulim sichern wir unsere Führungsposition in diesem Markt“, sagte der Vorstandschef bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum zurückliegenden Quartal.
Mit den Zahlen zum abgelaufene Quartal konnte Hanebeck hingegen vergangene Woche bei den Investoren nicht punkten. Vielmehr tauchte die Aktie daraufhin rund acht Prozent ab. Zwar lag der Umsatz und Gewinn deutlich über den Daten des Vorjahreszeitraums. Gegenüber dem Vorquartal gab der Umsatz, Gewinn und die Gewinnmarge hingegen nach. Im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 könnte die Gewinnmarge nach Einschätzung des Unternehmenschef erneut sinken. Dabei könnte vor allem das schwache Geschäft im Consumer-Bereich wie PCs belasten. Gleichwohl bestätigte Hanebeck die im laufenden Geschäftsjahr bereits zwei Mal angehobene Prognose.
Mit einem KGV von rund 14,1 (Quelle: Refinitiv) ist die Aktie nach der jüngsten Konsolidierung moderat bewertet. Ein großer Teil der Analysten stuft die Aktie nach Angaben von Refinitiv mittelfristig als haltens- oder gar kaufenswert ein und verweist dabei auf die Bewertung, die starke Position in Wachstumfeldern wie Energie und Automobil sowie das Wachstumspotenzial vor allem im Bereich Siliziumkarbid. Gleichwohl sind Rücksetzer nicht auszuschließen. Ein schwacher Gesamtmarkt, schwache Zahlen oder andere Hiobsbotschaften aus dem Sektor oder vom Unternehmen, können das Papier unter Druck setzen.
Chart: Infineon
Widerstandsmarken: 36,30/40,30/43,80/47,20 EUR
Unterstützungsmarken: 29,20/31,30/33,50 EUR
Die Aktie von Infineon bildet seit Oktober 2022 einen Aufwärtstrend und hangelte sich dabei bis EUR 40,30 nach oben. In der vergangenen Woche sackte das im DAX® notierte Papier jedoch deutlich nach unten und stabilisiert sich nun im Bereich der 61,8%-Retracementlinie. Solange die Marke von EUR 33,50 nicht verletzt wird, besteht die Chance auf eine Gegenbewegung bis EUR 36,30 und im weiteren Verlauf bis zum jüngsten Hoch von EUR 40,30. Der RSI hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Ebenso der MACD. Signale für eine baldige Trendwende lassen sich jedoch noch nicht ableiten. Es besteht somit weiterhin das Risiko, unter EUR 33,50 zu fallen und damit eine weitere Verkaufswelle auszulösen.
Infineon in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 22:04.2022– 09.08.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de
Infineon in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)
Betrachtungszeitraum: 10.08.2018 – 09.08.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de
Strukturierte Produkte wie Express Aktienanleihen Protect könnten eine interessante Alternative zum Direkteinstieg sein. Bei dem unten beschriebenen Wertpapier wird eine Barriere bei 50 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Notiert die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe oder oberhalb des Referenzpreises, wird das Papier vorzeitig ausgeübt. In diesem Fall erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennbetrag ausbezahlt. Andernfalls wird nur der jährliche Zinssatz ausbezaht und es verlängert sich die Laufzeit automatisch bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die Infineon-Aktie am 07. September 2026 auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Infineon-Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.
Basiswert |
Produkttyp |
WKN |
Emissionspreis |
Finaler Bewertungstag |
Bemerkung |
Infineon |
Express Aktienanleihe Protect |
HVB848* |
101,25%** |
07.09.2026 |
Barriere: 50%***; Zinssatz: 6,1 % p.a. |
*Zeichnungsfrist bis 07.09.2023 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag: Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 09.08.2023; 14:40 Uhr
Faktor Optionsscheine Long auf Infineon für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie
Basiswert |
WKN |
Verkaufspreis in EUR |
Basispreis in EUR |
Reset Barriere in EUR |
Hebel |
Letzter Bewertungstag |
Infineon |
HC15YU |
14,17 |
22,352531 |
25,146597 |
3 |
Open End |
Infineon |
HB94ZT |
6,46 |
26,822302 |
30,17509 |
5 |
Open End |
Infineon |
HC8HCT |
9,31 |
30,174631 |
32,522217 |
10 |
Open End |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 09.08.2023; 14:45 Uhr
Faktor Optionsscheine Short auf Infineon für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie
Basiswert |
WKN |
Verkaufspreis in EUR |
Basispreis in EUR |
Reset Barriere in EUR |
Hebel |
Letzter Bewertungstag |
Infineon |
HC2850 |
3,98 |
44,694041 |
41,900663 |
-3 |
Open End |
Infineon |
HC3WZW |
4,60 |
40,22427 |
36,873588 |
-5 |
Open End |
Infineon |
HC7DEA |
10,76 |
38,0545 |
35,634234 |
-10 |
Open End |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 09.08.2023; 14:45 Uhr
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Funktionsweisen der HVB Produkte
Der Beitrag Infineon – Milliardeninvestments sollen Wachstum sichern! erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).
Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.
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