ZertifikateJournal-Kolumne 03.05.2022 10:34:29

Cyber Security Performance-Index: Sicheres Wachstum

Kolumne

Noch nie haben Cyberangriffe Unternehmen so stark gefährdet wie heute. Laut "Cybersecurity Ventures" beliefen sich die globalen Schäden durch Cyberkriminalität im Jahr 2021 auf sechs Billionen Dollar, dabei ist die Tendenz ist stark steigend. So könnte die Summe laut der Expertenmeinung in den kommenden Jahren auf mehr als zehn Billionen Dollar ansteigen. Dabei schaffen es nur die größeren und besonderen Cyberangriffe in die Presse und somit in das öffentliche Bewusstsein. Ein Beispiel ist eine Cyberattacke der Gruppe "REvil", welche das US-amerikanische Unternehmen Kaseya hackte. Diese Attacke führte dazu, dass die schwedische Supermarktkette Coop den Großteil ihrer Filialen vorrübergehend schließen musste, weil die Abrechnungssysteme nicht mehr funktionstüchtig waren. Die damalige Lösegeldforderung belief sich auf 70 Mio. Dollar in Bitcoin. Die gleiche Hacker-Gruppe war bereits kurz vor der Attacke erfolgreich und hat elf Mio. Dollar in Bitcoin als Lösegeld von der US-Tochterfirma des weltgrößten Fleischkonzerns JBS erbeutet.

Dabei sind längst nicht nur Unternehmen Opfer der Cyber-Kriminellen. Im Frühjahr 2021 drohte im Osten der USA eine Versorgungskrise bei Benzin, Diesel, Kerosin und anderen Erdölprodukten. Grund dafür war ein Hackerangriff auf die größte Benzin-Pipeline des Landes. Die Colonial Pipeline musste sogar für einige Tage ihren Betrieb einstellen. Ein weiteres Beispiel kritischer Infrastruktur, die ins Visier von Hackern gelangt, sind Krankenhäuser. Diese sind vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie vermehrt Ziel von Cyber-Angriffen. So musste im September des Jahres 2020 die Notaufnahme des Universitätsklinikums in Düsseldorf mit Stift und Papier arbeiten, weil das Computersystem nicht mehr funktionierte. Ganze 13 Tage konnte auf der Station nicht mehr richtig gearbeitet werden, denn die Computerprogramme ließen sich nicht mehr richtig starten.

Diese Beispiele zeigen deutlich, wie verwundbar unsere Infrastruktur und Versorgungs-systeme geworden sind, da die Prozesse immer häufiger digitalisiert werden. Unternehmen und Staaten werden also nicht umhinkommen, weiterhin massiv in ihre IT-Sicherheit zu investieren. Analysten gehen nicht umsonst davon aus, dass der Markt stark wachsen wird. Gemäß einer Studie von Grand View Research könnte der weltweite Cyber-Security-Markt jedes Jahr um circa zehn Prozent wachsen und bis 2028 ein Volumen von mehr als 190 Mrd. Dollar erreichen.

Von höheren Ausgaben profitieren die IT-Dienstleister natürlich überproportional. Der Sektor für IT-Sicherheit ist allerdings hoch komplex und muss sich ständig an die neuen Tricks der Cyber-Kriminellen anpassen. Sich im Dschungel von Begriffen wie "Distributed-Denial-of-Service-Angriffen" oder "Cross-Site-Scripting" zurechtzufinden, benötigt Expertise. Auch wenn eine Branche stark wächst, kann es zu Konsolidierungen kommen und einstige Lieblinge der Investoren werden von Unternehmen abgehängt, welchen kaum ein Anleger zuvor Beachtung geschenkt hatte. So ist es eine Sache, einen Trend zu erkennen, eine ganze andere kann es jedoch sein, innerhalb eines Trends die besten Unternehmen zu finden. Hier könnten Themenzertifikate helfen. Um potenziellen Anlegern die zeitaufwendige Analyse zur Identifizierung interessanter Aktien zu ersparen, wurde der Cyber Security Performance Index aufgelegt. Der passende Tracker von Vontobel (ISIN DE000VS5ZCS6 >>>, siehe rechts) bietet die Chance, nahezu eins zu eins an der Boombranche zu partizipieren.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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