14.05.2014 13:29:32

UPDATE: Das Londoner Silber-Fixing ist ab August Geschichte

   --Londoner Silberfixing vor dem Aus

   --Deutsche Bank versetzt Gremium Todesstoß

   --Nachfolgeregelung offen

   (NEU: Weitere Details, Hintergründe und Stimmen)

   Von Ben Winkley und Francesca Freeman

   LONDON--Am Rohstoffmarkt geht eine 117-jährige Geschichte zu Ende. Das Londoner Silberfixing und damit eine der wichtigsten Preisfindungsprozesse für das Metall läuft zum 14. August 2014 aus. Seit 1897 war das Silberfixing in London fester und täglicher Bestandteil des Silberhandels. Doch die London Silver Market Fixing Ltd teilte nun mit, sie werde das Ritual nicht länger pflegen. Zudem zeigte sich das Gremium außer Stande, den weiteren Fortgang der Entwicklung nach dem genannten Datum zu kommentieren.

   Regulierungsbehörden aus Deutschland, Großbritannien und den USA haben in jüngster Zeit im Zuge von Ermittlungen im Finanzsystem einen verschärften Blick auf das Londoner Fixing für das Edelmetall geworfen.

   Das Ende des Silberfixings in London ist die Konsequenz aus dem Ausstieg der Deutschen Bank im April. Die Frankfurter hätten auf ihren Sitz in den Ausschüssen zum Gold- und Silberfixing verzichtet, wie drei mit der Materie vertraute Personen übereinstimmend berichteten. Damit waren dort nur noch zwei Mitglieder verblieben: HSBC Holdings plc und Bank of Nova Scotia. Für beide Banken sei die Aufrechterhaltung des Fixings nach dem Ausstieg der Deutschen Bank nicht mehr rentabel gewesen, ergänzt eine informierte Person. In der Folge hätten diese beide Kreditinstitute dann auch auf ihren Sitz in den Gremium verzichtet.

   Die britische Marktaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) soll alle drei Ausschussmitglieder gebeten haben, die Aufgabe ihrer Mitgliedschaft um drei Monate zu verschieben. Gleichzeitig seien entsprechende Beratungen in Gang gesetzt worden, heißt es weiter. Die Deutsche Bank bestätigte unterdessen, den eigenen Rückzug auf den 14. August und damit bis zum Ende der Gremiums zu verschieben.

   Die britische Großbank HSBC bleibt nach eigenem Bekunden "dem Silbermarkt verbunden. Sie will sich der Diskussion mit anderen Marktteilnehmern stellen, sollte der Markt nach einer Alternative zum bisherigen Modell suchen." Bei der Bank of Nova Scotia war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

   Die FCA will sich soweit erforderlich mit den Unternehmen, die mit dem Silberfixing befasst sind, auseinandersetzen, um das britische Finanzsystem zu schützen und dessen Integrität zu verbessern. Die Branchenvertretung London Bullion Market Association (LBMA) erklärte ihre Bereitschaft, die Beratungen zu unterstützen. Ein Vertreter der Organisation reagierte auf eine entsprechende Bitte nach einem Kommentar jedoch nicht.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   May 14, 2014 06:56 ET (10:56 GMT)

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