Trotz politischer Spannungen 13.11.2017 22:31:00

Nachfrage deutlich gesunken: Bitcoin und Aktien laufen Gold den Rang ab

Nachfrage deutlich gesunken: Bitcoin und Aktien laufen Gold den Rang ab

Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um rund 13 Prozent zugelegt. Im gleichen Zeitraum sind etwa der DAX um 15 Prozent und der US-Leitindex Dow Jones um 18 Prozent gestiegen. Der internationale Verband World Gold Council lieferte nun die Erklärung für die vergleichsweise schwache Performance von Gold: Zwischen Juli und September ging die Nachfrage nach dem Edelmetall gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um neun Prozent auf 915 Tonnen zurück - ein Acht-Jahres-Tief.

Warum die Goldnachfrage einbricht

Laut John Mulligan, Direktor des World Gold Councils, gibt es zwei Hauptursachen für die geringe Goldnachfrage: Zum einen erlebte Indien - das Land mit der weltweit zweitstärksten Nachfrage - sowohl bei Schmuck als auch bei privaten Investments einen Einbruch. Hier haben sich nämlich zuletzt die Bedingungen hinsichtlich Regulierung und Besteuerung verschlechtert.

Zum anderen haben zurzeit auch international die Investoren kein allzu großes Interesse an Gold, lieber legen sie sich Aktien ins Depot. Die Sorgen angesichts der Krisen in Nordkorea oder am Persischen Golf rücken in den Hintergrund.

Bitcoin vs. Gold

Zwar wurde es von John Mulligan nicht angesprochen, aber auch die Kryptowährung Bitcoin könnte eine Rolle spielen, schließlich wird sie immer häufiger auch als Krisenwährung betitelt. Tom Lee, Head of Research bei Fundstrat Global Advisors, etwa vertrat die Ansicht, dass Cyberwährungen für immer mehr Anleger zu einer erstzunehmenden Alternative gegenüber Gold werden.

Auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak hat sich als Bitcoin-Fan zu erkennen gegeben: Seiner Meinung nach ist der Bitcoin ein besserer Wertstandard als Gold oder der US-Dollar.

Die Cyberwährung hat am Mittwoch mit 7.828 US- Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Seit Jahresbeginn ist der Bitcoin-Kurs bereits um fast 680 Prozent geklettert.

Wie geht es weiter mit dem Goldkurs?

Beim Blick in die Zukunft zeigte sich Mulligan zurückhaltend: So hänge die weitere Performance des Goldpreises maßgeblich von der künftigen Entwicklung der Nachfrage in Indien ab.

Andere Analysten, wie James Butterfill vom Fondshaus ETF Securities oder Eugen Weinberg von der Commerzbank, vertreten hingegen die Meinung, dass vor allem zunehmende geopolitische Spannungen eine Trendwende herbeiführen könnten.

Redaktion finanzen.at

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