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Fed im Fokus |
16.03.2020 18:22:42
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Ölpreise verlieren trotz US-Zinssenkung deutlich
Saudi-Arabien hat angekündigt die Flutung der Rohölmärkte fortzusetzen. Unterdessen hat Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, dass es derzeit keine Pläne für Kontakte mit Vertretern Saudi-Arabiens gebe. Angesichts des Ölpreiskrieg zwischen Russland und einigen OPEC-Ländern steuere der Ölmarkt auf ein noch nicht dagewesenes Überangebot zu, sagte Experte Carsten Fritsch, Devisenexperte von der Commerzbank.
Vor allem aber lasten die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise auf der Ölnachfrage. Am späten Sonntagabend hatte die US-Notenbank Fed mit Notfallmaßnahmen auf die schnelle Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Krise reagiert. Die Zentralbank senkte den Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent.
Trotz dieser Maßnahmen befänden sich die Ölpreise weiter im freien Fall ohne von der Zinssenkung zu profitieren, schrieb Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank in einem Kommentar. Die Preisreaktion sei nachvollziehbar, da die angekündigten Maßnahmen nichts an der Nachfrageschwäche ändern könnten.
Auch die am Freitag von US-Präsident Donald Trump angekündigten Maßnahmen zur Stützung der Ölpreise entfalteten bisher keine Wirkung. Laut Meldungen aus der vergangenen Nacht bereiten sich die USA derzeit darauf vor, in den kommenden zwei Wochen 77 Millionen Barrel Rohöl auf dem Markt zur Aufstockung der Notfallreserve des Landes zu kaufen.
/jsl/he
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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