12.04.2013 18:32:33

MÄRKTE EUROPA/Eurozone auf der Verkaufsliste - Gold im freien Fall

   Von Herbert Rude

   Abwärts ging es am Freitag mit den Kursen an den europäischen Aktienbörsen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,6 Prozent auf 2.631 Punkte, der Dax ging ebenfalls um 1,6 Prozent oder 127 Punkte in die Knie und fiel auf 7.745 Punkte. "Zypern und neue Konjunkturdaten verhageln den Wochenausklang", sagte Gregor Kuhn von IG Markets.

   "Besonders in der Eurozone nehmen die Anleger Geld vom Tisch", sagte ein Händler. Während der Dow Jones mit einem Minus von 0,3 Prozent zum Handelsschluss in Europa nur marginal abschlug und auch der Stoxx-50 mit einem Minus von 0,9 Prozent und damit mit einem blauen Auge davon kam, ging es im Euro-Stoxx-50 deutlich schneller nach unten. "Der große Trade auf ein Ende der Euro-Krise wird aufgelöst", sagte der Händler. Die Eurokrise könne jederzeit wieder aufflackern, auch die Zypernkrise sei trotz durchgewunkenem Rettungspaket nicht gelöst, da die finanziellen Lücken dort immer größer würden.

   Aber auch aus den USA kam Gegenwind: Der für die US-Wirtschaft so wichtige Einzelhandel schrumpft, und die Erzeugerpreise fallen noch stärker als ohnehin schon erwartet.

   Die schwachen US-Daten stützten den Euro, der zum Handelsschluss an den Aktienmärkten wieder bei knapp 1,31 Dollar und damit deutlich über Tagestief handelte. Deutsche Staatsanleihen profitierten von ihrem Ruf als sichere Häfen, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel um 5 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Seinem Ruf als sicherer Hafen weiterhin nicht gerecht wurde das Gold, das mit den fallenden Preisen in den USA erstmals seit Juli 2011 unter 1.500 Dollar je Feinunze gerutscht ist. "Anleger ziehen die Reißleine", sagte ein Händler.

   Autos auf der Verliererstraße

   Auf der Verliererseite ganz oben standen die Titel der Autobranche. Der Sektor-Index fiel um 2,8 Prozent. VW spricht von einer schwierigeren Lage an den Weltmärkten, obwohl der Konzern im ersten Quartal 5,1 Prozent mehr Autos ausgeliefert hat. Zuvor hatte Daimler bereits angekündigt, der Konzern müsse die Prognose für das laufende Jahr auf den Prüfstand stellen, vom Bankhaus Metzler als "halbe Gewinnwarnung" interpretiert.

   Ein befragter Händler verwies zudem darauf, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) die Prognose für das Wachstum in den USA gesenkt hat. "China und die USA sind die mit Abstand wichtigsten Wachstumsmärkte für die Automobilhersteller", sagt der Händler weiter. Am Montag werden die chinesischen BIP-Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Eine Abschwächung wäre mithin keine gute Nachricht. Die Titel von VW fielen um 3,5 Prozent, Daimler um 2,7 Prozent und BMW um 2,6 Prozent.

   Daneben standen Finanzwerte unter Druck, der Index der Bankenaktien fiel um 1,8 Prozent. Bankenaktien reagieren besonders sensibel auf das Management der Euro-Krise. Santander und Deutsche Bank gaben mit Verlusten zwischen knapp 4 und gut 5 Prozent besonders stark nach.

   Dürr mit fetten Kursgewinnen

   Am deutschen Markt verloren außerdem K+S mit einem Minus von 3,9 Prozent besonders stark, nachdem die Deutsche Bank zum Verkauf der Aktie geraten hat. Die Dürr-Aktie profitierte dagegen von einer Kaufempfehlung der UBS und legte um 3,9 Prozent zu. Relativ stabil zeigten sich europaweit die dividendenstarken Nahrungs-, Pharma- und Versorgeraktien, deren Subindizes sich kaum bewegen. Der Index der Telekom-Aktien schloss unverändert, gestützt von Telecom Italia, die 3,8 Prozent gewannen. Der Konzern könnte die Zusammenarbeit mit Hutchison Whampoa vertiefen. Daneben kursieren nun Spekulationen um einen Spin-Off des Festnetzes.

Europäische Schlussbörsen vom Freitag, 12. April .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.633,47 -40,86 -1,5% -0,1 . Stoxx-50 2.679,30 -23,25 -0,9% 3,9 . Stoxx-600 292,39 -2,57 -0,9% 4,5 Frankfurt XETRA-DAX 7.744,77 -126,86 -1,6% 1,7 London FTSE-100 6.384,39 -31,75 -0,5% 8,3 Paris CAC-40 3.729,30 -46,36 -1,2% 2,4 Amsterdam AEX 348,65 -2,63 -0,8% 1,7 Athen ATHEX-20 303,83 -1,52 -0,5% -1,9 Brüssel BEL-20 2.615,60 -21,83 -0,8% 5,6 Budapest BUX 18.219,96 -192,00 -1,0% 0,3 Helsinki OMXH-25 2.302,12 -27,34 -1,2% 4,2 Istanbul ISE NAT. 30 104.090,75 659,74 +0,6% 6,5 Kopenhagen OMXC-20 535,48 -5,97 -1,1% 7,9 Lissabon PSI 20 5.939,17 -16,08 -0,3% 4,7 Madrid IBEX-35 8.159,50 -119,10 -1,5% -1,6 Mailand FTSE-MIB 15.780,08 -240,83 -1,5% -3,0 Moskau RTS 1.405,47 -27,61 -1,9% -8,0 Oslo OBX 433,37 -3,03 -0,7% 5,6 Prag PX 977,92 -0,50 -0,1% -5,9 Stockholm OMXS-30 1.185,33 -10,20 -0,9% 7,3 Warschau WIG-20 2.397,08 -11,94 -0,5% -7,4 Wien ATX 2.437,41 -32,22 -1,3% 1,5 Zürich SMI 7.760,60 -54,68 -0,7% 13,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.36 Uhr EUR/USD 1,3092 1,33% 1,2920 1,3118 EUR/JPY 129,6174 4,24% 124,3505 130,6524 EUR/CHF 1,2165 0,10% 1,2152 1,2197 USD/JPY 99,0120 2,89% 96,2330 99,5800 GBP/USD 1,5366 0,96% 1,5220 1,5398 .=== Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.commichael.denzin@dowjones.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires

   April 12, 2013 12:02 ET (16:02 GMT)

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