14.04.2015 16:41:48
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MÄRKTE EUROPA/Euro und Gold nach US-Daten im Aufwind
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Euro und Gold sind an den Märkten die Gewinner des Nachmittaghandels am Dienstag. Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im März langsamer gewachsen als erwartet, das drückt auf die US-Währung. Der Euro steigt um einen Cent auf 1,0660 Dollar, Gold macht die Verluste aus dem Tagesverlauf fast vollständig wett und wird wieder knapp unter der Marke von 1.200 Dollar je Feinunze gehandelt. Auf der Aktienseite werden dagegen weiter Gewinne mitgenommen. Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 12.232 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,3 Prozent nach. Am Euro-Rentenmarkt fallen die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen derweil auf neue Tiefststände.
Auch neue Quartalszahlen aus den USA können die Stimmung nicht verbessern. Sowohl Wells Fargo als auch J.P. Morgan haben zwar besser abgeschnitten als erwartet. Impulse aus den Gesamtmarkt gehen davon aber nicht aus. "Da wartet der Markt auf die großen Multinationals wie die Industriekonzerne oder auch Intel", sagt ein Händler. Erst diese dürften Aufschluss geben, wie sich die Dollar-Stärke auswirkt, sagt er. Intel legt am Abend die Ergebnisse vor.
Mit einer übergeordnet größeren Korrektur am europäischen Markt rechnen Marktteilnehmer allerdings nicht. "Nach unten geht nicht viel", sagt ein Händler. Ein Grund sei die nun beginnende Dividendensaison.
Unter den Stoxx-Branchenindizes gibt der Autoindex 0,8 Prozent ab. Daimler fallen um 1,4 Prozent und VW 1,0 Prozent. Auch BMW liegen trotz eines Rekordquartals 0,3 Prozent im Minus. "In den Autos war zuviel Erwartung eingepreist gewesen", sagt ein Händler. Der Bankenindex, im Stoxx hoch gewichtet, gibt um 1,0 Prozent nach und führt damit die Verliererliste unter den Sektoren an.
Unterschiedlich beurteilt wird der geplante Zusammenschluss von Nokia mit dem französischen Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent. Die Aktie von Alcatel-Lucent schießt in Paris um gut 14 Prozent nach oben, für die Nokia-Papiere geht es dagegen um 2,7 Prozent nach unten. Damit können sich Nokia allerdings schon wieder deutlich vom Tagestief lösen.
Eine Transaktion machte strategisch für beide Unternehmen Sinn, sagt Inderes-Analyst Mikael Rautanen. Nokia könnte den Marktanteil und dadurch Skaleneffekte steigern. Nach Einschätzung von Nordea birgt eine vollständige Übernahme von Alcatel-Lucent dagegen Risiken. Die Analysten äußern sich überrascht über das Vorhaben. Weit weniger riskant wäre es ihrer Ansicht nach, wenn Nokia nur das Mobilfunkausrüstungsgeschäft übernähme. Das Zusammenführen der beiden Unternehmen dürfte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Nokia müsste zudem wohl die Zusammenarbeit mit Juniper beenden. Nordea votiert für Nokia mit "Sell" bei einem Kursziel von 6,50 Euro.
Im Technologiebereich können sich Infineon behaupten. Die Deutsche Bank hat den Titel als "Top Pick" unter den Halbleiterwerten herausgestellt - bei einem Kursziel von 13,50 Euro. Der Index der Öl- und Gaswerte kann sich mit steigenden Ölpreisen gut behaupten. Der Index der Rohstoffaktien steigt sogar um 2,2 Prozent, auch weil sich die Eisenerzpreise stabilisiert haben.
Henkel notieren im DAX 1,6 Prozent oder 1,85 Euro niedriger. Hierbei handelt es sich vor aber allem um den Dividendenabschlag, die Düsseldorfer schütten je Vorzugsaktie 1,31 Euro an die Aktionäre aus. METRO leiden mit einem Abschlag von 0,7 Prozent unter einer Abstufung durch die Societe Generale.
Der Autovermieter Sixt will einen Teil seines Geschäfts an die Börse bringen, was den Aktienkurs um 2,0 Prozent nach oben treibt. Der Spezialglashersteller Gerresheimer hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet, der Kurs legt um 5,0 Prozent zu.
An der Pariser Börse geben die Aktien des Luxuskonzerns LVMH um 2,1 Prozent nach. Der Hersteller von Dom Perignon und Dior-Düften hat im ersten Quartal zwar etwas mehr umgesetzt als erwartet. Im Bekleidungsgeschäft haben die Franzosen laut Händlern jedoch schwächer abgeschnitten als erwartet.
In Zürich fallen die Aktien des Logistikriesen Kühne & Nagel um 2,5 Prozent. Das Frachtvolumen im Schiffsverkehr auf den wichtigen Europa-Asien-Linien ist im ersten Quartal zurückgegangen.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.775,57 -1,39% Stoxx-50 3.560,03 -0,65% DAX 12.218,54 -0,97% FTSE 7.063,90 -0,01% CAC 5.203,33 -0,97% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,47% +13DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08.22 Uhr Mo, 17.38 Uhr EUR/USD 1,0664 1,25% 1,0533 1,0589 EUR/JPY 127,33 0,88% 126,21 127,39 EUR/CHF 1,0365 0,53% 1,0310 1,0348 USD/JPY 119,36 -0,39% 119,82 120,32 GBP/USD 1,4775 0,75% 1,4665 1,4661 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/flf
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April 14, 2015 10:11 ET (14:11 GMT)
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