Flucht in sicheren Hafen 04.04.2020 20:35:00

Fintech auf Erfolgskurs: App zum Kaufen von Gold "Glint" erlebt Hochkonjunktur

Fintech auf Erfolgskurs: App zum Kaufen von Gold "Glint" erlebt Hochkonjunktur

• Nachfrage nach Gold steigt
• Fintech Glint profitiert von Kundeninteresse
• Kundenzahl um 718 Prozent gestiegen


Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis rund sechs Prozent zugelegt. Nach einem Einbruch vor einigen Wochen, der mit der Flucht der Anleger aus nahezu allen Investments einherging, als die Corona-Krise die Finanzmärkte erreichte, hat das gelbe Edelmetall wieder eine Gegenbewegung eingeleitet und im Preis zugelegt. Dazu haben auch die internationalen Notenbanken beigetragen, die die Märkte mit Geld fluten und Investoren zunehmend aus Fiat-Geld und in Goldanlagen treiben. Zeitgleich sind es auch Null- beziehungsweise Negativzinsen, die Gold für Anleger attraktiver machen: Wer bei herkömmlichen Sparkonten keine Zinsen mehr bekommt und am Aktienmarkt starken Schwankungen ausgesetzt ist, setzt vermehrt auf die Wertstabilität von Gold - das lässt den Goldpreis steigen.

Doch weitaus deutlicher als an steigenden Notierungen am Goldmarkt ist die aktuelle Gemütslage der Anleger an den Entwicklungen im physischem Goldhandel abzulesen. Die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen hat sich vervielfacht, Edelmetallhändler können angesichts von Problemen in der Lieferkette nicht alle Aufträge zeitnah abarbeiten.

Britische Gold-App als Profiteur der Nachfrageexplosion

Wie stark das Bedürfnis der Investoren nach Absicherung und wie ausgeprägt die Flucht in Goldanlagen ist, wird auch am Beispiel von Glint Pay Services deutlich. Mit der App des britischen Fintech-Startups können Kunden Gold kaufen, verkaufen und es direkt in der App ausgeben. Das Konzept hat Glint in der jüngsten Vergangenheit offenbar zahlreiche neue User beschert. Die Zahl der Kunden ist in den letzten fünf Wochen um 718 Prozent gestiegen, bestätigte Glint-CEO Jason Cozens gegenüber "MarketWatch". "Die Umsätze gehen durch die Decke", so der Gründer des Fintechs.

Zeitgleich seien auch die Kaufbeträge durch Glint-Nutzer in den letzten Wochen kräftig gestiegen. Statt durchschnittlich 1.373 GBP würden Kunden inzwischen 2.739 Britische Pfund für den Kauf von Gold über die App ausgeben, bestätigte der Unternehmer auch auf Twitter:

"Gold ist die ultimative Form des Geldes"

Voraussetzung ist die Eröffnung eines Kontos bei Glint, was Unternehmensangaben zufolge "in wenigen Minuten" erledigt werden kann. User, die Gold in der App erwerben, müssen dieses nicht lagern, das Edelmetall der Kunden verwahrt Glint in der Schweiz. Dabei haben Glint-User jederzeit Zugriff auf ihr Goldvermögen, sie bekommen eine kostenlose MasterCard und können mit dieser sowohl stationär als auch im Internet einkaufen. Dabei können Glint-Kunden bei jedem Kauf entscheiden, ob sie den Kauf in einer Fiat-Währung wie Euro oder US-Dollar oder in Gold abschließen wollen. Die Transaktionsgebühr für den Tausch zwischen Britischem Pfund, Euro, US-Dollar und Gold beträgt den Angaben zufolge 0,5 Prozent.

Bis heute hat Glint mehr als 74.000 App-Downloads, "Zehntausende registrierte Benutzer" und ein Transaktionsvolumen von mehr als 69 Millionen Pfund. Künftig soll der Kauf und Verkauf von Gold im Rahmen der App noch weiter vereinfacht werden, mit Gold zu zahlen soll bald "so einfach wie das Verschicken einer Nachricht" werden. "Gold ist die ultimative Form des Geldes", so Glint-Chef Cozens.

Redaktion finanzen.at

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