Goldpreis 12.04.2014 15:00:52

COT-Report: Erneuter Rückzug der Goldspekulanten

von Jörg Bernhard

Bei den Commitments of Traders wurde in der Woche zum 8. April zum dritten Mal in Folge ein Minus der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten im zweistelligen Prozentbereich gemeldet. Beim Open Interest, also der Anzahl offener Kontrakte, war hingegen ein leichtes Plus registriert worden. Auf Wochensicht ging es hier von 363.451 auf 365.400 Futures (+0,5 Prozent) nach oben. Bei der kumulierten Netto-Long-Position großer und kleiner Spekulanten schlug im Berichtszeitraum jedoch ein signifikanter Rückgang von 114.029 auf 101.743 Kontrakte (-10,8 Prozent) zu Buche. Besonders ausgeprägt war die wachsende Skepsis unter den Großspekulanten (Non-Commercials). Sie fuhren ihr Long-Exposure deutlich zurück und reduzierten zugleich ihr Short-Engagement, so dass die Netto-Long-Position von 100.145 auf 88.599 Kontrakte (-11,5 Prozent) zurückfiel. Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) gab es lediglich eine leichte Stimmungsverschlechterung zu beobachten. Deren Netto-Long-Position rutschte von 13.884 auf 13.144 Futures (5,3 Prozent) ab.

Gold: Fluchtchararkter kam nicht zum Tragen

Angesichts der signifikanten Wochenverluste an den internationalen Aktienmärkten kann man die parallele Entwicklung des Goldpreises (Wochenplus: 1,1 Prozent) als enttäuschend bezeichnen. Von einer Flucht in den sicheren Hafen war in diesem Zusammenhang wahrlich nichts zu sehen. Zur Wochenmitte half vor allem die Veröffentlichung des Fed-Protokolls der jüngsten Notenbanksitzung. Marktakteure interpretierten deren Tenor dahingehend, dass die Angst der vergangenen Wochen vor steigenden Zinsen wohl etwas übertrieben war. Aus charttechnischer Sicht hat sich mit der Rückkehr über die 200-Tage-Linie die Situation zudem deutlich entspannt. Vor zwölf Monaten löste der Rutsch unter die 200-Tage-Linie noch einen massiven Sell-off um über 400 Dollar aus.

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