28.08.2015 16:10:46
|
Kaufhof schlägt freiwilligen Fonds für DDR-Zwangsarbeiter vor
KöLN (AFP)--Die Kaufhauskette Galeria Kaufhof hat einen freiwilligen Fonds zur Entschädigung von Zwangsarbeitern in der DDR vorgeschlagen. In den Fonds könnten alle deutschen und internationalen Unternehmen einzahlen, die direkt oder indirekt von Zwangsarbeit insbesondere durch politische Häftlinge profitiert haben, erklärte das Unternehmen am Freitag in Köln. Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst über den Vorschlag berichtet. Die Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke, begrüßte im BR die Initiative.
Kaufhof erklärte, die damalige Kaufhof AG habe nach dem auf umfangreichen Recherchen beruhenden derzeitigen Kenntnisstand nichts davon gewusst, dass bei der Produktion in der DDR für die Kaufhauskette auch Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Es habe damals keinen direkten Kontakt zu den Lieferwerken in Ostdeutschland oder gar zu einer Zuchthaus-Produktion gegeben. DDR-Repräsentanten hätten den Einsatz von Gefängnisinsassen nicht erwähnt. Kaufhof erklärte sich zu Gesprächen mit der Union der Opfer Kommunistischer Gewaltherrschaft und staatlichen Stellen über den freiwilligen Fonds bereit.
Der Einsatz von Zwangsarbeitern in der DDR-Produktion für den Westen war erst 2012 bekannt geworden. Damals hatte die Möbelkette Ikea eingestanden, dass politische Häftlinge und Strafgefangene Möbel für das Unternehmen herstellen mussten. Weitere Studien zeigten, dass auch andere Unternehmen von DDR-Zwangsarbeit profitierten.
DJG/jhe
(END) Dow Jones Newswires
August 28, 2015 09:40 ET (13:40 GMT)- - 09 40 AM EDT 08-28-15

Wenn Sie mehr über das Thema Fonds erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!