Frankfurter Fondshandel Anlegern fehlt die Richtung

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Von einem regen Handel mit aktiv verwalteten Fonds berichtet die Baader Bank, so die Deutsche Börse AG.

Umsätze seien insgesamt erfreulich und Marktteilnehmer aktiv. Einen eindeutigen Trend könne man aber nicht erkennen. Verkäufe und Käufe hätten sich insgesamt in etwa die Waage gehalten. Eine Ausnahme gebe es bei Edelmetallwerten. "Fallende Gold- und Silberpreise sorgen für vermehrte Abgaben im Minensegment", glaube der Spezialist der Baader Bank Matthias Präger.

Einen Überhang an Verkäufen beobachte dagegen ICF Kursmakler. Den Grund vermute Ivo Orlemann in der gegenwärtig uneinheitlichen Nachrichtenlage. "Positive und negative Meldungen kämen derzeit etwa gleichauf", urteile der Fonds-Spezialist. Auf der einen Seite zeige der Einkaufsmanagerindex im Euroraum für Januar 2011 nach oben. Einen gelungenen Jahresauftakt gebe es auch für die Berichtssaison in den USA. "Dennoch deutet die hohe Volatilität bei den Devisen nach wie vor auf Unsicherheit bei den Marktteilnehmern, was die Zukunft des Euros betrifft", analysiere Orlemann.

Sowohl in US-Dollar als auch in Euro falle Gold am 25. Januar auf 1.330 US-Dollar und auf 975 Euro pro Feinunze zurück und erreiche damit den niedrigsten Stand seit Anfang November. "Die Preiskorrekturen bei den Edelmetallen der vergangenen Wochen haben für Verkäufe von Anteilen an Aktienfonds gesorgt, die im Minensektor aktiv sind", glaube Matthias Präger. Von den Abgaben betroffen sehe der Spezialist beispielsweise den Falcon Gold Equity Fund , der weltweit Unternehmen unter die Lupe nehme, die vorwiegend in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold tätig seien.

Veräußert werde zudem der in US-Dollar notierte BGF World Gold Fund (BGF World Gold Fund A2 USD). Etwas enger gefasst fokussiere sich das Fondsmanagement bei diesem Titel auf Anteile von Unternehmen, die überwiegend im Goldbergbau tätig seien. Abwenden würden sich Anleger zudem vom Stabilitas Silber und Weißmetalle (STABILITAS - SILBER+WEISSMETALLE P).

Auf den Unternehmen im Abbau von Grundmetallen und industriellen Mineralien wie Eisenerz oder Kohle konzentriere sich der BGF World Mining Funds (BGF World Mining Fund A2 USD), dessen Anteile im US-Dollar notierten Fonds ebenfalls tendenziell zurückgeben würden. Gesucht dagegen sei aber die Version des Portfolios in Euro.

Wenig überzeugen könnten in dieser Woche insbesondere exotischere Investments. Anteile an Fonds mit indischen, thailändischen und lateinamerikanischen Unternehmen würden vermehrt die Depots der Anleger verlassen. "Es wirkt fast wie eine Aufräumaktion zu Beginn des Jahres", bemerke Orlemann. Trennen würden sich Anleger etwa vom Comgest Growth India und vom HSBC GIF Indian Equity (HSBC GIF Indian Equity AD). Beide Aktienfonds würden in indische Standardwerte investieren.

Zurückgegeben werde auch der in US-Dollar notierte Fidelity Funds - Thailand Fund (Fidelity Funds - Thailand Fund A (USD)), der in thailändischen Blue-Chips investiert sei. Zudem würden Fonds-Liebhaber ihre Anteile etwa an dem in US-Dollar und Euro gelisteten BGF Latin American Fund (BGF Latin American Fund A2 EUR) veräußern. Der Fonds investiere in Aktiengesellschaften, die einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit in Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru hätten. Verkäufe registriere die Baader Bank auch für den Nestor Fernost Fonds . Zuspruch dagegen finde der First State Asia Pacific Leaders (First State Asia Pacific Leaders Fund A Acc) bei Investoren.

Ausgewogen nenne Baader den Handel mit deutschen und europäischen Werten. Guten Anklang würden etwa dänische und deutsche Nebenwerte im Danske Invest - Europe Small Cap (Danske Invest - Europe Small Cap A) und im UniDeutschland XS finden. Hiesige Standardwerte zum Beispiel verpackt im DWS Deutschland (DWS Deutschland ) und DWS Aktien Strategie Deutschland sehe Präger ebenfalls auf der Einkaufsliste. Eher abgegeben würden die deutschen Blue-Chip-Fonds DWS Investa und DekaFonds CF . (25.01.2011/fc/a/f)