06.11.2015 12:47:46

Allianz sieht bei Pimco wieder mehr Licht als Schatten

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Allianz sieht die schlimmsten Probleme mit seinem Vermögensverwalter Pimco hinter sich. Nachdem im dritten Quartal Anleger noch 16 Milliarden Euro abzogen, flossen im Oktober wieder mehr Gelder zu als ab. "Wir haben den Turnaround gut adressiert", sagte Finanzvorstand Dieter Wemmer etwas verklausuliert. Übersetzt heißt das: Es kann nur besser werden.

   In den ersten neun Monaten musste die Allianz Nettomittelabflüsse von insgesamt 105 Milliarden Euro aus dem gesamten verwalteten Vermögen verkraften. Nettomittelabflüsse aus dem für Dritte verwalteten Vermögen beliefen sich auf 99 Milliarden Euro. Diese waren stark getrieben durch Pimco in den USA und betrafen insbesondere traditionelle Rentenprodukte.

   Jetzt scheint es wieder aufwärts zu gehen. Freuen kann sich die Allianz auch über über das Vertrauen der Anleger in Allianz Global Investors (AllianzGI). In den ersten neun Monaten flossen AllianzGI netto 14 Milliarden Euro zu. Das Interesse der Anleger war vor allem in Europa groß. Verbessert hätte sich nicht nur die Kostenstruktur, sondern auch die Qualität der Multi-Asset-Produkte, sagte Wemmer. "Das geht mit einer hohen Perfomance einher." Der Umbau trägt also Früchte. Hierfür musste die Allianz allerdings erst einmal Geld in die Hand nehmen. In diesem Jahr verbuchte sie Umbaukosten von rund 30 Millionen Euro.

   Den Analysten gefällt das. Der operative Gewinn in der Vermögensverwaltung sei eine positive Überraschung, heißt es in einer Studie der DZ Bank. Auch die wohl etwas höher ausfallende Dividende dürfte den Investoren gefallen. Das alles reicht dem Aktienmarkt aber offenbar nicht aus. Denn insgesamt hören Händler am Aktienmarkt mehr Moll-Töne heraus, auch beim Ausblick der Allianz für die Versicherungsbranche.

   Einen konkreten Ausblick will der Versicherer erst im Februar geben. Aber aus den vorsichtigen Aussagen für die Branche ist zu lesen, dass das Geschäft eher zäh bleibt. "Das Jahr 2016 verspricht ähnlich wie 2015 zu werden: ein Jahr mit mäßiger Entwicklung der Versicherungsbranche", heißt es in dem Zwischenbericht. Die Aktie der Allianz fiel im frühen Mittagshandel um 2,4 Prozent auf 155,20 Euro.

   Unbill droht noch von anderer Stelle. Der ehemalige Pimco-Mitbegründer Bill Gross wirft seinem ehemaligen Arbeitgeber Vertragsbruch vor. Seinen Anschuldigungen zufolge sollen mehrere Direktoren ein Komplott geschmiedet haben, um Gross aus "Macht, Gier und dem Verlangen heraus, ihre eigene finanzielle Position zu verbessern", aus dem Unternehmen zu drängen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Wemmer zeigte sich demonstrativ entspannt. "Wir reagieren auf die Klage von Bill Gross gelassen", sagte er.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/reg

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   November 06, 2015 06:37 ET (11:37 GMT)

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