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Börse Frankfurt-News |
19.05.2015 16:58:40
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Strudelgefahren bei den ETFs
Selbst das große Kursplus in dieser Woche - am Dienstagmorgen notierte der DAX zwischenzeitlich fast 400 Punkte über dem Wochenschluss vom Freitag - lockt Anleger bislang nicht aus der Reserve. "Im Vorgleich zu den Vorwochen herrscht im Moment Zurückhaltung", kommentiert Marco Salaorno von der Société Générale. Andreas Bartels von der Commerzbank berichtet ebenfalls von einer ruhigen Woche. "Zieht man den Feiertag ab, sind 29.000 Trades aber dann doch guter Durchschnitt." Weiter auffällig sei der hohe Anteil von Renten-ETFs am Handelsvolumen.
Kurzfrist-Trader aktiv
Bei der Commerzbank dominierten in Aktien-ETFs Käufe. "In Bezug auf DAX- und Euro Stoxx-Tracker kann man sogar von deutlichen Zuflüssen sprechen." Durch die hohen Amplituden am Aktienmarkt seien viele kurzfristig orientierte Händler aktiv geworden. "Es war ein Trading-Markt." Das zeigt auch die Umsatzstatistik der Börse Frankfurt der vergangenen fünf Handelstage, in der der db x-trackers Short DAX-ETF (WKN DBX1DS) weit oben auftaucht.
Abgegeben wurden Bartels zufolge Indexfonds mit US- und Schwellenländer-Aktien. Gregory Guerrand von der BNP Paribas berichtet hingegen von Zuflüssen US-amerikanische, japanische und Emerging Markets-Unternehmen, aber auch in europäische Titel, etwa über den EasyETF Euro Stoxx 50 (WKN A0ESW5) und den Stoxx Europe 600 THEAM Easy (WKN A1W37K). Bei deutschen Werten seien beide Seiten gespielt worden.
Salaorno meldet zudem erhöhtes Interesse an Aktien-ETFs aus der zweiten und dritten Reihe - allerdings nicht an deutschen. "MDAX-ETFs (WKN 593392) standen auf den Abgabelisten."
Sattler berichtet von drei neuen ETFs, die in dieser Woche auf den Markt kommen: der Deka Euro Stoxx 50 thesaurierend (WKN ETFL46), der WisdomTree Japan Equity (WKN A14SBC) und der WisdomTree Europe Equity (WKN A14SCC). "Bei denen erhoffen wir uns eine erhöhte Nachfrage."
Indische Aktien gesucht
Viel Interesse fanden Salaorno zufolge indische Aktien, etwa mit dem Lyxor MSCI India (WKN LYX0BA). "Aus Indien kommen gute makroökonomische Nachrichten." Der MSCI India hat zwar seit Mitte April Verluste verzeichnet, allerdings nach einer langen Gewinnserie: Auf Sicht von sechs Monaten kommen Anleger mit dem Lyxor MSCI India immer noch auf ein Plus von 9,4 Prozent, auf Sicht von zwölf Monaten auf über 30 Prozent.
Der Zuspruch für die zuvor so beliebten chinesischen Aktien ist unterdessen etwas abgeklungen, jedenfalls bei der Société Générale. "Verkauft wird aber auch nicht", ergänzt Salaorno.
In den Orderbüchern der BNP Paribas setzten Anleger weiter auf cinesische Aktien, wie Guerrand feststellt: "Wenn ETFs mit Emerging Markets-Aktien gekauft werden, dann vor allem solche aus China."
Sektoren: kein klarer Trend
Bei Branchen-ETFs fehlen derzeit die großen Themen, es geht hin und her: Die Commerzbank berichtet von Abflüssen aus Technologie- und Zuflüssen in Telekommunikations-Indexfonds. Vergleichsweise rege gehandelt wurden Bartels zufolge darüber hinaus noch Banken- und Immobilien-ETFs, und zwar in beide Richtungen.
Bei der Société Générale wurden an den Ölsektor gekoppelte ETFs abgestoßen, bei der BNP Paribas trennten sich Investoren von Immobilien- (WKN A0ERY9), Konsumgüter- und Energie-ETFs, zugegriffen wurde bei Indexfonds, die an die Gesundheits- und die Luxusgüter-Branche (Consumer Discretionary) gekoppelt sind.
Profitieren vom Zinsanstieg
Trotz jüngster Gegenbewegung: Die Anleihekurse haben in den vergangenen drei Wochen deutlich nachgegeben. Die Zinsen steigen wieder, auch die von deutschen Staatsanleihen, für die schon negative Rendite über fast alle Laufzeiten hinweg prognostiziert worden waren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt am Dienstagmorgen bei 0,65 Prozent, nach 0,05 Prozent Mitte April. Vergleichsweise viel um ging in den vergangenen Tagen daher etwa im Deka Deutsche Börse Eurogov Germany 5-10 (WKN ETFL20) und im Deka Deutsche Börse Eurogov Germany 10+ (WKN ETFL21), wie die Umsatzstatistik der Börse Frankfurt zeigt.
"Spekulationen auf den Euro-Bund-Future wie in der Vorwoche haben wir aber nicht mehr gesehen", bemerkt Bartels. Gekauft worden seien vielmehr Unternehmensanleihen und Pfandbriefe, verkauft europäische Staatsanleihen mit Laufzeiten ab zehn Jahren. Guerrand meldet für den Fixed Income-Bereich Käufe von US-Anleihen und Bonds aus den Schwellenländern, bei den europäischen Anleihen seien kurze Laufzeiten gekauft und lange verkauft worden.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.
FRANKFURT
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