Unabhängig von den Anschlägen in Brüssel, die am Dienstagmorgen den Aktienmarkt belastet haben: Anleger zeigen sich nach den Rückschlägen zu Jahresanfang immer noch etwas verunsichert und halten sich zurück, wie Händler berichten. "Es ist nicht klar, in welche Richtung es an den Märkten geht, nicht wenige rechnen mit einer erneuten Korrektur", erklärt Dag Rodewald von der UBS. Daher würden schwächere Phasen auch eher nicht für Zukäufe genutzt.

Die Umsätze sind den Händlern zufolge mit dem Ende der Turbulenzen zurückgegangen. "Es war eine ruhige Woche", stellt Frank Mohr von der Commerzbank fest, er meldet 26.000 Transaktionen - bei einem leichten Verkaufsüberhang. "Doch die Stimmung ist grundsätzlich nicht schlecht. Es ist viel Liquidität da." Am Dienstagmorgen führten die Explosionen am Brüsseler Flughafen und in der Metro zu Verlusten an den Märkten, die aber mittlerweile schon fast wieder aufgeholt sind: Am Mittag notiert der DAX bei x Punkten.

Abgaben in Industrieländeraktien

Bei der Société Générale hielten sich in den vergangenen Tagen Käufe und Verkäufe von Aktien-ETFs die Waage. "Je nach Tagestrend überwogen mal die Zu-, mal die Abflüsse", hat Marco Salaorno beobachtet. Eindeutig abgegeben wurden Stoxx Europe-Indexfonds (WKN DBX1A7). Mohr meldet ebenfalls Abgaben in Stoxx Europe-ETFs, vor allem dem iShares Stoxx Europa 600 (WKN 263539), aber auch in DAX- (WKN 593393, ETF001) und S&P 500-Trackern (WKN 622391). Bei der UBS kam der UBS MSCI EMU Value (WKN A0X97R) gut an - ein Strategiefonds, der Substanzwerte abbildet. Aus den Portfolios flogen hingegen MSCI World-ETFs (WKN A0NCFR). Bei der ICF Bank griffen Anleger in DAX-ETFs der DekaBank (WKN ETFL01 und ETFL06) häufig zu, wie Ralf Bendig feststellt.

Emerging Markets wieder im Visier

Unterdessen wird das Thema Schwellenländer immer wichtiger, mehr und mehr Anleger setzen auf Emerging Markets-ETFs, wie die Händler berichten. Unter Analysten häufen sich die Stimmen, dass die Tiefs durchschritten sind. Gekauft wurden bei der Commerzbank breit gestreute Emerging Markets-ETFs, allen voran der iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC). "Schwellenländer-ETFs werden wieder gekauft, wenn auch nicht im großen Stil", meldet auch Salaorno.

Kasse machen in Minenwerten

Nach den hohen Gewinnen in den Vorwochen werden in Grundstoff- sowie Öl- und Gas-ETFs (WKN A0H08M) derzeit Gewinne mitgenommen, wie Salaorno berichtet. "Die sind seit Januar ja auch sehr gut gelaufen." Der iShares Stoxx Europe 600 Basic Resources (WKN A0F5UK) kommt trotz leichter Verluste in den vergangenen zwei Wochen seit dem Tief vom Januar immer noch auf ein Plus von 42 Prozent. Mohr berichtet von auffällig hohen Umsätzen in Rohstoff-ETCs, vor allem Gold-ETCs (WKN A1EK0G) seien abgegeben worden. Im Handelsaufkommen der Minen-ETFs hat sich das bei der Commerzbank aber nicht niedergeschlagen.

Auf den Einkaufslisten standen laut Salaorno Finanztitel, etwa mit dem SPDR MSCI Europe Financials (WKN A1191R), ebenso wie Immobilen-ETFs (WKN A0LGQL). Bei der Commerzbank trennten sich Anleger hingegen von Finanzwerten, Käufe von Immobilienaktien kann Mohr aber bestätigen.

Schwellenländeranleihen punkten

Das die Phase der extremen Nervosität vorüber ist, zeigen die Umsätze im Anleihebereich: Salaorno berichtet von Positionierungen in Hochzins- und Schwellenländer-Bonds. Großen Anklang gefunden hat ein neuer Emerging Markets-Staatsanleihen-ETF der UBS, der UBS Barclays USD Emerging Markets Sovereign (WKN A1439E), wie Rodewald erklärt: "Das zeigt schon, dass das Interesse wieder da ist." Bei der UBS waren außerdem ETFs, die US-amerikanische Unternehmensanleihen abbilden, extrem beliebt - mal in US-Dollar, mal in Euro (WKN A110QP, A110QS). Umfangreiche Käufe gab es bei der Commerzbank im Comstage Bund Future Short (WKN ETF562), mit dem Anleger auf einen fallenden Euro-Bund-Future setzen können.

von: Anna-Maria Borse

© 22. März 2016 - Deutsche Börse AG

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