Börse Frankfurt-News 20.08.2013 17:30:00

ETFs: Mittelmeerländer wieder gefragt

Extra Rendite versprechen sich Anleger von Europas Peripherie.

Investitionen außerhalb Europas, der USA und Japans haben Anleger derzeit nicht mehr auf dem Schirm: "In unseren Top Ten tauchen im Moment nur Industrieländer-ETFs auf", meldet etwa Andreas Bartels von der Commerzbank. Er berichtet von einem insgesamt ausgeglichenen und eher ruhigen Handel - über alle Anlageklassen hinweg. Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank und Gregor Hamme von der Unicredit Group in London melden ebenfalls eher geringe Umsätze. "Es ist sehr ruhig", meint Hamme.

Lieber mit Währungsabsicherung

Bartels zufolge setzen Anleger nicht nur auf deutsche und europäische Indizes (WKN ETF001, ETF050), sondern auch auf den MSCI World, der übrigens nur Industrieländer abbildet, den S&P 500 und den MSCI Japan. "Auffällig ist, dass ETFs mit Währungsabsicherung immer beliebter werden", meint der Händler und nennt als Beispiel den iShares S&P 500 Euro Hedged (WKN A1H53N) und den iShares MSCI Japan Euro Hedged (WKN A1H53P).

Kleefeld hat einen Trend aus den USA hin nach Europa ausgemacht: "In den vergangenen Wochen dominierten die Abflüsse aus Schwellenländern hinein in Industrieländer, seit rund zehn Tagen heißt es: raus aus den USA und rein nach Europa." Zum einen würden die europäischen Aktienmärkte den US-amerikanischen hinterherhinken. "Außerdem hat sich die europäische Peripherie besser entwickelt als erwartet, während die US-Berichtssaison eher enttäuscht hat." Gekauft würden breit aufgestellte ETFs, etwa an den Euro Stoxx 50 gekoppelte Produkte. "Hier ist die Gewichtung zum Beispiel Spaniens ja auch hoch."

Vertrauen in Europas Wackelkandidaten

Bartels sieht ebenfalls weiter Interesse an Europas Süden, zugegriffen werde in länderspezifischen ETFs, etwa im ComStage PSI 20 (WKN ETF047) mit portugiesischen Aktien und in Indexfonds mit spanischen Dividendentiteln.

Auch Hamme zufolge finden Aktien aus Europas Peripherie viele Abnehmer: "Große Inflows hatten wir etwa im Lyxor FTSE ATHEX 20 (WKN LYX0BF) und im db x-trackers FTSE MIB (WKN DBX1MB)." Der Erstere bildet den griechischen, der Zweite den italienischen Markt ab. "Allerdings sah es gestern anders aus." Der db x-trackers FTSE MIB hatte von Juni bis zum vergangenen Freitag um rund 15 Prozent zugelegt, musste am gestrigen Montag und heutigen Dienstag - bedingt durch die allgemeine Schwäche an den Aktienmärkten in dieser Woche - aber einen Teil der Gewinne wieder abgegeben.

Daneben finden auch ETFs mit reverser Wertentwicklung und Hebel Anhänger, wie Marcel Sattler von ICF Kursmakler festgestellt hat: "Der ETFX Dax 2x Short (WKN A0X9AA) wurde vermehrt gekauft."

Gewinnmitnahmen im Versicherungssektor

Im Handel mit Sektoren-ETFs präsentierten sich Bartels zufolge vor allem Grundstofffonds umsatzstark. Der ETF von iShares (WKN A0F5UK), der in diesem Jahr stark an Wert verloren hatte, konnte sich in den vergangenen Wochen etwas erholen, seit dem Tief Anfang Juli kann er immerhin mit einem Plus von 13 Prozent aufwarten. Anleger nutzten das offenbar für einen Ausstieg, Abgaben überwogen. Ebenfalls auf den Verkaufslisten standen Immobilien-Indexfonds, wie Bartels weiter berichtet. Hamme meldet Abflüsse aus dem iShares Stoxx Europe 600 Insurance (WKN A0H08K). "Das sind wohl Gewinnmitnahmen, der ETF ist sehr gut gelaufen."

Renditeplus überzeugt

Auch im Handel mit Renten-ETFs zeigt sich, dass Mittelmeerländer wieder besser ankommen. Kleefeld meldet Käufe in einem ganz neuen, noch nicht an der Börse Frankfurt gelisteten Produkt (WKN DBX0K7). "Der ETF bildet europäische Staatsanleihen mit höheren Zinsen und Laufzeiten von ein bis drei Jahren ab, also etwa italienische, spanische und portugiesische." Die ältere Variante mit Anleihen längerer Laufzeiten, der db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone Yield Plus (WKN DBX0HM), sei hingegen weniger gefragt.

"Wir sehen etwas Interesse an deutschen und europäischen Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten", berichtet unterdessen Bartels. Abgegeben worden seien hingegen ETFs, die Unternehmens- oder High Yield-Anleihen abbilden - allerdings bei kleinen Umsätzen.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG © 20. August 2013

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. August 2013.

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