Heimische Werte kommen ebenso gut an wie global ausgerichtete marktbreite Aktienportfolios. Bei Festverzinslichem punkten langlaufende Staatsanleihen aus dem Euroraum.

Neue Rekordstände der US-Leitindizes Dow Jones Industrial und S&P 500, aber auch ein DAX wieder in Sichtweite von 10.000 Punkten: Mit der Aufholjagd an den Börsen haben ETF-Händler alle Hände voll zu tun. "Das Handelsvolumen bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau", berichtet Jörg Sengfelder. Nicht nur der ifo-Geschäftsklimaindex sei besser ausgefallen, insgesamt wachse das Vertrauen in die Weltwirtschaft. Ergänzend beflügelten die Notenbanken etwa mit Zinssenkungen in China und mit der Erwartung weiterer expansiver geldpolitischer Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank die Anlegerfantasie. "Wenn Mario Draghi spricht, ist die Richtung klar," meint der Händler von Flow Traders.

"Mit 23.000 Trades und entsprechend hohen Umsätzen liegen wir deutlich über dem Jahresdurchschnitt", bestätigt Andreas Bartels von der Commerzbank. Käufe hätten mit einem Anteil von 60 Prozent klar dominiert.

Vorliebe für diversifizierte Aktienportfolios

Zugegriffen wird insbesondere bei Aktienprodukten. Bartels zufolge setzen Investoren verstärkt auf Tracker breit aufgestellter Indizes wie S&P 500 (WKNs 622391, A1C0B5), Dow Jones Industrial Average (WKNs ETF010, 541779, A0YEDK) und MSCI World (WKNs ETF110, A0X970). Bei letzterem landeten sowohl ausschüttende als auch thesaurierende Varianten in den Anlegerdepots. Mit Unternehmen aus 45 Industrie- und Schwellenländern locke zudem die Vielfalt des MSCI All Country World (WKN A1JM6F) viele Kunden an.

Sengfelder betont ebenfalls die Vorliebe für breit gestreute Indizes und nennt ergänzend MSCI North America-ETFs (WKN A0J206) als besonders gefragt. Allerdings verzeichne der Händler auch Rückgaben, etwa bei Indexfonds auf den MSCI World (WKN LYX0CK).

Aktienindizes aus Europa gesucht

Genauso gut an kommen den Händlern zufolge Unternehmen aus Deutschland und Europa. Neben DAX- (WKNs DBX1DA, 593393, ETFL01, ETF001) und Euro Stoxx 50-Produkten (WKNs 593395, ETFL02) engagierten sich Investoren laut Sengfelder in an MSCI Europe (WKN A0RPWG, ETFL28) und Stoxx Europe 600 gekoppelte ETFs (WKN 263530). "Auch hier überwogen deutlich die Zuflüsse."

Anleger, die mit ShortDAX-ETFs (WKN ETF004) auf einen nachgebenden deutschen Aktienindex setzten, hätten kein glückliches Händchen gehabt. Anders verhalte es sich mit DAX-Werten, die von einem steigenden Kurs überproportional profitierten.

"Gehebelte DAX-ETFs wurden bei der Commerzbank rege nachgefragt", meldet Bartels.

Japanische Unternehmen gefragt

Die Beliebtheit japanischer Aktien ebbt nach Beobachtung Sengfelders kaum ab. Tracker des MSCI Japan (WKN A0DPMW) und des iShares Nikkei 225 (WKN A0YEDQ) stünden detulich auf der Kaufseite. Bartels berichtet von überwiegendem Zuspruch zum MSCI Japan Euro Hedged (WKNs A1C5E6, A1H53P).

Uneinheitlliches Bild bei Emerging Markets-Tracker

Abgegeben würden hingegen Tracker des MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC). Der ein oder andere Exote komm allerdings auch zum Zuge, wie Sengfelder bemerkt. Anleger deckten sich etwa mit dem Lyxor ETF South Africa (WKN LYX0BY) ein, der an die Performance des FTSE JSE Top 40 gekoppelt ist. Mehr Käufer als Verkäufer registriert Flow Traders für den Lyxor ETF Turkey Dow Jones Turkey Titans 20 (WKN LYX0AK).

Banken-ETFs gewinnen

Im Bereich der Sektoren hatten Anleger vergangene Woche wieder eine klare Tendenz Richtung Banken-ETFs, wie Sengfelder und Bartels melden. Gekauft wurden etwa der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) und der Lyxor Stoxx Europe 600 Banks (WKN LYX0AP). Bei der Commerzbank setzten Investoren außerdem auf ETFs mit Unternehmen der Grundstoffbranche, während Flow Traders' Kunden offenbar Potenzial in der Medien- (WKN A0H08L) und Telekom-Branche (WKN A0H08R) erkennen.

In den Verkaufslisten des Händlers spiele der Market Vectors Gaming ETF (WKN A0YKS0), der seit Jahresbeginn ein Minus von 16 Prozent ausweist, vorn mit. Der Index bietet Zugang zu öffentlich gehandelten Aktien von Unternehmen, die mehr als 50 Prozent der Erlöse aus der globalen Spiel-Branche beziehen.

Langläufer stehen im Fokus

Im Rentenbereich macht Bartels einen klaren Trend Richtung langlaufenden europäischen Staatsanleihen mit Fälligkeit in sieben und mehr Jahren (WKN DBX0AG, ETF508, ETF509) zulasten von Kurzläufern (WKN 628947) aus. Staatsanleihen aus dem Euroraum mit kurzen Laufzeiten (WKN A0lGQD, A0RM46) gehören auch bei Sengfelder zu den Rückläufern, ebenso wie italienische Bonds mit Laufzeiten zwischen null und einem Jahr (WKN DBX0PK).

von Iris Merker, Deutsche Börse AG

Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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