Börse Frankfurt-News 09.07.2013 16:06:33

Bloß keine Schwellenländer bei ETFs

Zwar brauchten Anleger angesichts des Auf und Ab an der Börse in der vergangenen Woche gute Nerven, verschrecken ließen sie sich aber nicht. "Selbst bei negativen Nachrichten kam es zu keiner Panik, vielmehr wurden niedrigere Kurse für einen Einstieg genutzt", berichtet Frank Mohr von der Commerzbank. In allen Bereichen hätten Zuflüsse überwogen. Die Anzahl der Transaktionen sei im Vergleich zur Vorwoche zwar etwas zurückgegangen, das Volumen halte sich aber auf einem hohen Niveau.

"Das zeigt, dass viele institutionelle Investoren unterwegs sind." Jörg Sengfelder von Flow Traders sieht das ähnlich: "Wir hatten zwar weniger Tickets, darunter aber einige sehr große." Laut Aysun Cifci von der DekaBank ist es etwas ruhiger geworden: "Das Sommerloch lässt grüßen." Im Vergleich zu dieser Woche sei vergangene Woche aber noch einiges los gewesen.

Abkehr von Emerging Markets

Unter dem Strich wurden Aktien-Tracker gekauft - allerdings längst nicht alle. Ein Trend ist deutlich: Von Schwellenländer-ETFs haben die meisten Investoren angesichts der negativen Schlagzeilen aus China oder Brasilien die Nase voll. "Hier ging nach wie vor alles raus, Käufe gab es so gut wie keine", erklärt Sengfelder und verweist auf den db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) und das Pendant von iShares (WKN A0HGZT). Auch von spezielleren Produkten wie dem Lyxor MSCI Emerging Markets Latin America (WKN LYX0B0) hätten sich Investoren verabschiedet.

Doch es gibt auch Optimisten: Wie Cifci meldet, sehen einige Anleger wieder Potenzial in den Schwellenländern und positionierten sich. Emerging Markets-ETFs wie der db x-trackers MSCI Emerging Markets haben sich zuletzt zwar etwas erholen können, auf Sicht von sechs Monaten kommen sie aber immer noch auf ein sattes Minus: Im Fall des db x-tracker-Produktes ist es zum Beispiel ein Verlust von 13 Prozent.

Noch Chancen in Japan

Der Rücksetzer am japanischen Aktienmarkt wurde unterdessen für einen Einstieg genutzt, wie Sengfelder feststellt. Zugegriffen worden sei im iShares MSCI Japan (WKN A0YEDV) und in dessen währungsgesicherten Version (WKN A1H53P). Wegen der rasanten Rallye in der ersten Jahreshälfte kann der auf Euro lautende Indexfonds auf Sicht von sechs Monaten immer noch mit einem Plus von 36 Prozent aufwarten, die Yen-Variante immerhin noch mit 21 Prozent.

Bezüglich Europa und den USA gehen die Meinungen hingegen auseinander. Sengfelder zufolge waren US-Tracker wie der iShares S&P 500 (WKN 264388) oder auch der SPDR S&P US Dividend Aristocrats (WKN A1JKS0) sehr gefragt. In DAX- und Euro Stoxx-ETFs seien hingegen beide Seiten gespielt worden. "In DAX-ETFs (WKNs ETF001, 593393) hielten sich Zu- und Abflüsse die Waage", meldet auch Mohr. Ihm zufolge wurden MSCI USA-Indexfonds (WKN ETF120) allerdings eher abgestoßen, eindeutig gekauft worden seien MSCI World- (WKN A0HGZR) und MSCI Europe-ETFs (WKN ETF111).

Bunte Vorlieben

"Unsere Kunden sind derzeit sehr bullish", stellt derweil Aysun Cifci fest. Neben DAX- (WKNs ETFL06, ETFL23), FTSE 100- (WKN DBX1F1) und MSCI World-ETFs hätten auch Fonds mit japanischen und koreanischen Aktien (WKN A0HG2L) auf den Einkaufslisten gestanden. Anleger hätten sich außerdem auch für den db x-trackers db Hedge Fund Index (WKN DBX1A8) entschieden - wohl in der Hoffnung auf Zusatzrendite.

Weniger Aufmerksamkeit ziehen im Moment Sektoren-ETFs auf sich. Die Commerzbank meldet Abflüsse aus Immobilien- sowie Zuflüsse in Versicherungs-ETFs, Flow Traders Verkäufe in Grundstoff- (WKN A0F5UK) und Käufe in Banken- und sowie Medien-Indexfonds (WKN A0H08L).

Renten: kein Interesse an Kurzfristgeschäft

Im Bereich der Rentenprodukte heißt es weiter: lieber Sicherheit als Rendite. "Es geht raus aus spekulativen Produkten wie Wetten auf die Bund-Future-Entwicklung, Hochzinspapieren und Corporate Bonds und rein in konservative Anlagen", meint Sengfelder. Investoren hätten sich etwa vom Lyxor Daily Double Short Bund (WKN LYX0FW) getrennt und ETFs mit  Staatsanleihen gekauft, etwa den US-Dollar Treasury Bond-Fonds (WKN A0LGQB). "Die meisten Portfoliomanager erwarten für die nächste Zeit eine Seitwärtsphase bei den Zinsen. Kurzfristiges Spekulieren ist nicht mehr so angesagt." Mohr zufolge präsentierten sich Pfandbrief-ETFs einmal mehr umsatzstark.

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Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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