Devisen-Trader-Kolumne 21.12.2017 12:15:39

Warum EUR/USD weiter steigt!

Kolumne

Ende 2019 könnten die Zinsen den Prognosen der Notenbanker selbst zufolge auf 2,75 bis 3,00 Prozent weiter ansteigen. Das ist sehr wenig, verglichen mit früheren Konjunkturaufschwüngen. Ob der Plan der US-Notenbanker aufgeht, bleibt abzuwarten, denn viele Unsicherheiten wie z.B. die Trump-Steuerreform bzw. deren Auswirkungen auf Inflation, Konsum, Staatsverschuldung etc. könnten einen anderen, restriktiveren Kurs erzwingen.

Europäische Zentralbank bleibt bei ihrem expansiven Kurs

Am 14. Dezember war dann die EZB an der Reihe und auch hier gab es keine Überraschungen. EZB-Chef Draghi bekräftigte die Notwendigkeit der expansiven Geldpolitik und verteidigte das Anleihekaufprogramm. Ab Januar werden zwar die Anleihekäufe auf 30 Mrd. Euro monatlich halbiert, dafür werden sie bis Ende September 2018 verlängert. Die Leitzinsen in der Eurozone werden noch wesentlich länger bei null Prozentverharren. Optimismus versprühte die EZB in Sachen Konjunktur. Die Wachstumsprognose für die Eurozone wurde für 2018 von 1,8 auf 2,3 Prozent nach oben korrigiert.

Fazit

Die US-Konjunktur ist stark. Aber derzeit sieht es so aus, als wäre die Dynamik in der Eurozone stärker - freilich von einem niedrigeren Niveau aus. Das erklärt, warum EUR/USD in den letzten Tagen trotz der Zinserhöhung in den USA zulegen konnte. Zudem wird die Diskussion innerhalb der EZB über eine Verschärfung der Geldpolitik 2018 an Fahrt gewinnen. Auch das kann für weiteren Aufwärtsdruck auf den Euro sorgen.

Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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