Trotz Krypto-Strategie |
17.03.2022 22:12:00
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Visa baut Engagement im Krypto-Segment aus - Visa-CEO hinterfragt Nutzen von Kryptowährungen dennoch
• Visa baut sein Engagement im Krypto-Sektor aus
• Cyberdevisen als cooler Mainstream
Weltweit, in anderen Märkten, seien Kryptowährungen sicherlich eine Lösung, er sehe jedoch keine für Länder wie die USA und Kanada, so Visa-CEO Al Kelly bei einer Konferenz der Royal Bank of Canada. Damit schließt sich Kelly Kritikern der Kryptowährungen an, indem er annimmt, die Devisen seien eine mögliche Lösung für ein Problem, beispielsweise ein sicherer Ersatz für Bargeld in gefährlichen Regionen. Bereits in früheren Interviews äußerte sich der CEO skeptisch zum Thema Krypto, die Cyberwährungen könnten in fünf Jahren extrem beliebt oder nur eine Modeerscheinung sein, so Kelly in dem Podcast "Leadership Next" im September 2021.
Kelly betont jedoch auch, dass Visa weiterhin im Krypto-Sektor eine Rolle spielen wird und dass er letztlich den Kunden die Entscheidung überlassen werde. Im Gegensatz dazu sieht Cuy Sheffield, Leiter der Krypto-Abteilung bei Visa, herausragendes Wachstumspotential für diesen Sektor, im letzten Quartal 2021 stieg der Umsatz mit Krypto-Karten bei Visa auf 2,5 Milliarden US-Dollar.
Krypto-Mainstream: Zugang für Nutzer und für Banken
Visa sieht, wie auch der Hauptkonkurrent MasterCard, im Kryptomarkt Wachstumschancen jenseits von Kartenzahlungen. Der weltweit führende Anbieter digitaler Zahlungen setzt verstärkt auf NTFs und möchte den traditionellen Finanzmarkt mit Kryptowährungen verbinden. Das Bild von Visa als "Brückenbauer" wird an verschiedenen Stellen herangezogen. Zwei Dinge sind hier für Visa entscheidend: Der erleichterte Zugang für Mainstream-Investoren zum Kryptomarkt und der Auf- und Ausbau von Partnerschaften im traditionellen Banksystem sowie mit Fintechs.
Sheffield, der bei Visa lange Zeit als "nerviger Krypto-Typ" gegolten habe, betont das Potential von NTFs für Mainstream-Investoren, die eben nicht mehr "nervige Krypto-Typen" mit "seltsamen" Investments sind. Der Kauf von Kryptowährungen und Debitkarten, die gemeinsam von Visa und Krypto-Börsen herausgegeben werden, müsse für die Masse erleichtert werden. So können Nutzer mit Kryptowährungen nicht nur einfacher die mittlerweile als "cool" geltenden NTFs kaufen, sondern damit auch online oder im Laden bezahlen. Der Wert der Coins werde kurz vor dem Bezahlvorgang in US-Dollar umgewandelt, sodass der Nutzer Bitcoin & Co. nicht zuerst umständlich verkaufen und auf sein Konto transferieren muss und der Händler keinen Unterschied zu der Bezahlung mit einer anderen Debitkarte feststellt. Weiter spricht Sheffield von unendlichen Möglichkeiten, wie man die Blockchain-Technologie für weitere Anwendungen verwenden kann, bis hin zu "Super-Apps", die Einfluss auf den Lifestyle der Nutzer ausüben, etwa im Bereich Musik oder Kunst.
Mit der "Global Crypto Advisory Practice" macht Visa Banken und Finanzdienstleistern innerhalb von Visa Consulting & Analytics (VCA) seit 2021 umfangreiche Beratungsangebote, hin zu einer eigenen Krypto-Strategie. So verwalte Visa seit Oktober 2020 über 3,5 Milliarden US-Dollar an Transaktionen mit Kryptowährungen verbundenen Karten. Visa ermögliche über 80 Millionen Händlern einen Zugang zu Zahlungen mit Bitcoin & Co, wie der Leiter der europäischen Krypto-Abteilung, Nikola Plecas, gegenüber CNBC äußert. Das Unternehmen hoffe darauf, Krypto-Strategien für Banken und Finanzdienstleister attraktiver zu machen und zu einem Schlüssel-Akteur in der Entwicklung neuer Geschäftsfelder jenseits der Kartenzahlung zu werden. Zumal Finanz-Startups mit Open Banking-Themen und Tech-Unternehmen wie Amazon mit der Drohung die Zusammenarbeit wegen der zu hohen Gebühren einzustellen, das klassische Geschäftsmodell von Kreditkarten-Unternehmen bedrohen.
Redaktion finanzen.at
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