Präsidentschaftswahl 25.10.2024 22:24:00

US-Gesetzgeber fordern strengere Krypto-Regulierung nach der Wahl

US-Gesetzgeber fordern strengere Krypto-Regulierung nach der Wahl

• Präsidentschaftswahl könnte regulatorische Landschaft für Kryptowährungen drastisch verändern
• Notwendigkeit einheitlicher Regulierung
• Spenden von Krypto-Lobby

Trump oder Harris: Wer formt die Krypto-Zukunft?

Die US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 haben nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche und regulatorische Bedeutung, insbesondere für die Krypto-Branche. Der Ausgang der Wahl könnte die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen in den USA drastisch verändern. Donald Trump, der ehemalige Präsident und Kandidat der Republikaner, hat in den letzten Monaten eine positivere Haltung zu digitalen Währungen eingenommen. Während er während seiner Amtszeit noch Bitcoin als "Betrug" bezeichnete, sieht er heute die Chance, die USA zur globalen Kryptohauptstadt zu machen. Auf dem Bitcoin 2024-Kongress in Nashville versprach er, dass die Regierung unter seiner Führung keine ihrer Bitcoin-Bestände verkaufen würde und dass die USA eine Krypto-freundliche Politik verfolgen würden.

Kamala Harris, die derzeitige Vizepräsidentin und Kandidatin der Demokraten, verfolgt hingegen einen deutlich strengeren Ansatz. Die Regierung unter Biden hat in den letzten Jahren mehrere Maßnahmen ergriffen, um gegen Krypto-Unternehmen vorzugehen, insbesondere gegen illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Betrug. Berühmte Fälle wie die Verhaftung von Sam Bankman-Fried (FTX) und Changpeng Zhao (Binance) zeigen die konsequente Linie der Regierung, die Harris voraussichtlich fortsetzen würde. Sie betonte jedoch bei einer Spendenaktion in New York auch die Notwendigkeit, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, der Innovationen fördert, ohne den Verbraucherschutz zu gefährden, so Bloomberg.

Hoffnung auf einheitliche Regulierung

Für die Krypto-Branche stellt die Wahl eine Gelegenheit dar, lang ersehnte Klarheit und Einheitlichkeit in der Regulierung zu erlangen. In den letzten Jahren war die Regulierung von Kryptowährungen in den USA fragmentiert, mit verschiedenen Behörden wie der SEC (Securities and Exchange Commission) und der CFTC (Commodity Futures Trading Commission), die teilweise widersprüchliche Maßnahmen ergriffen haben. Dies führte zu Unsicherheiten, welche Regeln für welche digitalen Vermögenswerte gelten. Besonders unter der Leitung von Gary Gensler, dem Vorsitzenden der SEC, wurde verstärkt gegen Krypto-Unternehmen vorgegangen, die sich nicht an geltende Gesetze hielten. Auf politischer Ebene haben vor allem Mitglieder des US-Kongresses eine zentrale Rolle in der Debatte über Krypto-Regulierungen gespielt. Zwei der führenden US-Gesetzgeber, die sich um eine Krypto-Regulierung bemühen, sind Senatorin Cynthia Lummis und Patrick McHenry, Vorsitzender des Finanzausschusses im US-Repräsentantenhaus. Beide sind überzeugt, dass eine umfassende US-Krypto-Gesetzgebung noch in diesem Jahr verabschiedet werden könnte. "Ich glaube wirklich, dass wir in der "Lame Duck" etwas erreichen werden", erklärte Lummis auf der Financial Markets Quality (FMQ) Conference. Diese "Lame-Duck-Session" des US-Kongresses findet nach den Wahlen, aber noch vor dem Amtsantritt der neu gewählten Abgeordneten, statt.

Lobbyisten und die wachsende Rolle der Krypto-Industrie

Ein weiterer Faktor, der die regulatorischen Entscheidungen beeinflusst, ist der wachsende Einfluss von Lobbygruppen. Die Krypto-Industrie, die in den letzten Jahren massiv gewachsen ist, investiert zunehmend in politische Lobbyarbeit. Die Informatikerin und Kryptoexpertin Molly White recherchierte mithilfe des Datenprojekts OpenSecrets, dass 2024 über 182 Millionen US-Dollar von Krypto-Unternehmen in politische Spenden und Lobbyarbeit geflossen sind. Diese Unternehmen haben ein starkes Interesse daran, dass die Regulierungen Innovationen fördern und gleichzeitig international wettbewerbsfähig bleiben. Unternehmen wie Coinbase und Ripple haben bereits mehrfach gefordert, dass die USA eine führende Rolle im globalen Krypto-Regulierungsdiskurs einnehmen sollten.

Redaktion finanzen.at

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