Neue Krypto-Alternative 02.06.2021 23:30:00

Umweltfreundliche Bitcoin-Alternative: Chia Coin treibt Nachfrage nach Festplatten und SSDs an

Umweltfreundliche Bitcoin-Alternative: Chia Coin treibt Nachfrage nach Festplatten und SSDs an

• Chia: umweltfreundliche Alternative zum Bitcoin?
• Neue Kryptowährung erzeugt Goldgräberstimmung
• Boom bei Speichermedien


Bitcoin ist die älteste und beliebteste Kryptowährung und steht auch nach Marktkapitalisierung auf Platz eins vor allen anderen. Allerdings gibt es inzwischen zahlreiche alternative Coins. So zum Beispiel die neue Kryptowährung Chia, der nachgesagt wird, sie sei eine umweltfreundliche Alternative zum Bitcoin.

Was ist Chia?

Das Unternehmen hinter der Kryptowährung, Chia Network, wurde von Bram Cohen, dem Erfinder des Peer-to-Peer-Filesharing-System BitTorrent, gegründet. Wie WirtschaftsWoche berichtet, habe das Startup mit Sitz in San Francisco laut dem Datendienstleister PitchBook bislang 16 Millionen Dollar eingesammelt - unter anderem von Andreessen Horowitz, Greylock Partners und Ideo.

Der Chia Coin wurde im Jahr 2017 mit dem Fokus auf die Umweltauswirkungen des Minings geschaffen. Der größte Unterschied zwischen Chia und anderen Kryptowährungen besteht, laut seinen Gründern, in der "Proof of Space and Time"-Methode zur Überprüfung von Transaktionen, bei der nicht genutzter Speicherplatz auf den Festplatten der Benutzer verwendet wird und die energieeffizienter sein soll als die "Proof of Work"-Methode. Daher behauptet Chia, im Gegensatz zu Bitcoin einen viel geringeren CO2-Fußabdruck zu haben, so CNN Business.

h2>Neue Kryptowährung Chia erzeugt Goldgräberstimmung

Mit Chia ist eine neue Kryptowährung auf dem Markt, die das Image hat, jeder könnte sie zu Hause auf dem eigenen Rechner herstellen. Zwar werden auch die Anforderungen an das Mining, das bei Chia als "Farming" bezeichnet wird, höher - so benötigen Farmer zum Beispiel einen schnellen Rechner und viel Speicherplatz - doch bei vielen erzeugte die neue Kryptowährung Goldgräberstimmung.

Boom bei Speichermedien

Mit dem Einstieg großer Player hat jedoch ein Run auf bestimmte Festplatten mit besonders viel Speicherplatz begonnen. Nun habe ein Hersteller Golem zufolge bereits eine spezielle Mining-SSD angekündigt und Mining-Farmen sollen angefangen haben, große Mengen an Speichermedien zu bunkern. Vor allem Festplatten mit vier bis 18 Terrabyte seien bereits knapper und somit auch teurer geworden, woraufhin Händler teils Festplatten und SSDs nur noch in begrenzter Menge verkauft haben. Laut South China Morning Post seien diese auf vielen chinesischen Handelsplattformen wochenlang ausverkauft gewesen - auch einige Hersteller sollen leere Lager gemeldet haben.

Das Nachrichtenportal Golem berichtet, dass ein chinesischer Hardware-Hersteller allerdings davor gewarnt habe, dass das Mining SSDs beanspruche und sich negativ auf deren Betriebsdauer auswirke. Durch das Kryptomining komme es zu viel mehr Schreibvorgängen als beim normalen Gebrauch, habe der taiwanische SSD-Hersteller Galax auf seiner chinesischen Website geschrieben. Das hohe Datenschreibvolumen könne dazu führen, dass eine SSD an Geschwindigkeit einbüße oder beschädigt werde.

Diese Speichermedien empfiehlt Chia für das Plotten

Wie Chia in einem Blog-Beitrag auf der eigenen Website erklärt, sei das Plotten, also das Generieren von Speicherplatznachweisen in Plotdateien, ein schreibintensiver Prozess, da zufällige Daten erstellt, sortiert und komprimiert würden. Daher befürworte das Chia-Team und die Community "die Verwendung von SSDs oder Consumer-Laufwerken der Rechenzentrumsklasse für High-End-Desktops und Workstations mit einer hohen TBW-Lebensdauer für den Plotprozess". Wähle ein Benutzer eine SSD für ein Rechenzentrum mit hoher Lebensdauer aus, so könne er bis zu zehn Jahre lang plotten, bevor er das Gerät damit abnutze. Consumer-SSDs seien dagegen für leichte Client-Workloads, wie das Surfen im Internet, Büroarbeit oder Spiele optimiert worden und daher nicht für das Plotten von Chia geeignet. Aufgrund der Anforderungen an die Ausdauer, seien durchschnittliche SSDs für Verbraucher nach Möglichkeit nicht für die Chia-Darstellung zu verwenden, so Chia Network.

Wie auch schon in der Vergangenheit das Mining von Bitcoin und Ethereum sehr beliebt war und zu einer Knappheit von Grafikkarten geführt hatte, könnte es, falls Kryptowährungen wie Chia sich durchsetzen können, zu weiteren Engpässen bei Speichermedien kommen.

Redaktion finanzen.at

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