Nichts für Krisen 15.06.2018 16:54:00

Shortseller Jim Chanos will sich nicht auf den Bitcoin verlassen

Shortseller Jim Chanos will sich nicht auf den Bitcoin verlassen

Shortseller Jim Chanos, der Mitgründer und Manager bei Kynikos Associates ist, äußerte kürzlich in einem Interview mit dem "Institute for New Economic Thinking" seine Meinung über Kryptowährungen wie den Bitcoin. Dabei lässt der Finanzexperte nichts Gutes für die Zukunftsfähigkeit der digitalen Münzen durchklingen.

Der Bitcoin ist keine Wertanlage

In dem Interview warnt er, dass zu viele Leute den Bitcoin fälschlicherweise für eine Wertanlage halten, auf die sie im Falle einer Krise setzen können. Allerdings ist seiner Meinung nach dies genau das falsche Szenario für Internetgeld: Wenn es eng werde, sei Bitcoin "das letzte, was ich besitzen möchte". Da wäre es besser, Essen vorrätig zu haben, denn der Bitcoin würde in einer Krise versagen, so der Branchenkenner im Interview.

Fiatwährung hingegen besitzt einen entscheidenden Vorteil gegenüber den digitalen Münzen: Wenn etwas schiefläuft, steht die Regierung als entscheidende Instanz dahinter und kann entsprechend agieren, so der Shortseller gegenüber dem "Institute for New Economic Thinking". Dieser wichtige Rückhalt fehle Bitcoin, Ethereum und Co.

Wiederkehrender "Betrugszyklus"

Das Phänomen rund um den Bitcoin fügt sich in eine Reihe von ähnlichen Fällen ein, in denen Menschen während langer Gewinnphasen Investitionen tätigen, die besser wirken, als sie letztendlich sind. Jim Chanos bezeichnet dies als "Betrugszykus". Vergleichbar sei diese Euphorie mit dem Bullenmarkt um 1990 und der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008: "Wir sind nun neun Jahre in diesem Bullenmarkt, genau wie in den 90er Jahren", wird Chanos von "Bloomberg" zitiert. Deshalb vermutet er, dass sich der Markt verschlechtern könnte und hebt in diesem Zusammenhang Bitcoin und andere Internetmünzen hervor. Dabei macht er klar, was er von den digitalen Währungen hält: "Dies ist einfach ein Spiel mit Wertpapier-Spekulation, das sich als technologischer Durchbruch in der Geldpolitik tarnt."

Redaktion finanzen.at

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