SWIFT-Konkurrenz |
24.01.2018 17:38:00
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RBI Digitalbanking-Chef: "Ripple hat nur einen künstlichen Wert"
Angriff auf SWIFT gestartet
Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr ist für Banken ein großes Thema. Mit dem Finanzdienstleister SWIFT haben internationale Finanzinstitute bereits einen Partner an der Hand, der zwischen mehr als 10.000 Banken den Zahlungsverkehr auf internationaler Ebene abwickelt. Doch die Digitalwährung Ripple zielt genau auf dieses Geschäftsfeld ab.
Mit der hauseigenen Kryptowährung XRP verfolgt Ripple damit einen anderen Ansatz als die meisten anderen Vertreter von Kryptowährungen. XRP soll Fiatgeld nicht ersetzen und auch das staatliche, etablierte Finanzsystem soll nicht überholt werden. Stattdessen setzt Ripple auf Kooperation und Partnerschaft und strebt eine Aussöhnung der Banken mit dem Kryptowährungsmarkt an. Ziel ist die Etablierung einer Peer-to-Peer-Zahlungsmethode, die den internationalen Zahlungsverkehr deutlich schneller und kostengünstiger abwickelt. Dieser versöhnliche Ansatz macht Ripple in der Kryptowährungscommunity zu einer umstrittenen Größe, setzt der Digitalwährungsmarkt doch vielmehr auf Alternativen jenseits des staatlichen Bankensystems.
Viele Finanzinstitute halten den Ansatz von Ripple aber durchaus für zukunftsfähig, mehr als 100 Banken und Zahlungsanbieter sollen sich dem Zahlungsnetzwerk Ripple Net bereits angeschlossen haben. Dabei kann Ripple viele namhafte Kunden vermelden: Die schwedische SEB etwa, aber auch Branchenriesen wie die UBS, Santander oder American Express.
"SWIFT ist mächtiger"
Hannes Cizek von der RBI macht sich dennoch keine Sorgen, dass das Zahlungsnetzwerk von Ripple dem etablierten Dienstleister SWIFT ernsthaft Konkurrenz machen kann. "SWIFT ist weit größer und mächtiger als Ripple. Dort wird der Handel von über 10.000 Banken gesteuert", so der Banker im Interview.
Auch die von Ripple etablierte Kryptowährung, den XRP-Token, fürchtet Cizek nicht: "Kryptowährungen und das Interbankensystem sind etwas komplett Verschiedenes. Der Ripple-Token wird nur im Austausch verwendet und hat nur einen künstlichen Wert".
Blockchain großes Thema für Banken
Doch die kritische Haltung zu Ripple und XRP will der Experte nicht auf die dahinterstehende Blockchain-Technologie ausweiten, die er durchaus für zukunftsfähig hält.
Erst kürzlich hat sich die RBI als erstes österreichisches Institut dem R3-Konsortium angeschlossen. Dem globalen Netzwerk gehören bereits Banken, Finanzdienstleister, aber auch Techkonzerne, Regulierer und Zentralbanken an. "Es gibt noch kein Produkt und keine Dienstleistung, die auf der Blockchain im Echtbetrieb läuft. Wir wollen viel ausprobieren und früh erfahren, wenn sich innerhalb der Banken-Infrastruktur fundamental etwas ändert", erklärt Cizek im Interview den Schritt der RBI.
Die Gründer von R3 wären wohl sehr glücklich, wenn aus diesem System eine neue, globale Bankeninfrastruktur entsteht, so der RBI-Banker weiter. Damit würde R3 eine blockchainbasierte Alternative zu SWIFT, aber auch zu Ripple - was die kritische Haltung gegenüber der Digitalwährung erklärt.
Redaktion finanzen.at
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