Devisen im Fokus 02.09.2016 15:00:00

Nowotny: Virtuelle Währung Bitcoin ist extrem problematisch

"Ich bin extrem misstrauisch bei dieser Sache, das ist aus meiner Sicht eine undurchsichtige Entwicklung", sagte Nowotny am Freitag bei einem Pressegespräch in Alpbach. Er sehe nicht, dass diese digitale Währung längerfristig eine Zukunft habe.

"Das Geldwesen beruht auf Vertrauen und weniger auf technischen Spielereien", führte das EZB-Mitglied aus. Man könne zwar immer wieder irgendwelche technische Hypes entwickeln, aber die Frage, ob sie dafür das Vertrauen bekommen, das für langfristig funktionierendes Geldwesen notwendig sei, könne er sich nicht vorstellen. "Da muss immer ein öffentliches Engagement dahinter stehen", so der Notenbanker.

Was andere technologische Entwicklungen betreffe, die sogenannten Fintechs, sei das für die Banken sicherlich eine Herausforderung. "Da sind sie auch dabei, sich mit dem auseinanderzusetzen."

Die Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin beruht, sei sicher eine Technologie, die für Banken verwendbar werde und teilweise schon sei, ergänzte OeNB-Vize-Gouverneur Andreas Ittner. Genau diese Technologie werde auch zu einer Kostenreduktion bei den Banken beitragen können, weil dann verschiedene Back-Office Aktivitäten nicht mehr notwendig seien. "Als solches ist es zu begrüßen, die Frage ist nur, wird es dort angewandt, wo es zu Prozessvereinfachungen dient oder wird es parallel angewandt", so Ittner.

"Wir glauben nicht, dass die Blockchain-Technologie für den Massenzahlungsverkehr eine Rolle spielen könnte", so Direktoriumsmitglied Kurt Pribil. Vielleicht und eventuell im Nachhandelsbereich im Wertpapiergeschäft. Momentan fehle aber noch jeder rechtliche und operative Rahmen.

Bitcoin habe dazu ein spekulatives Element. Der Bitcoin-Wechsel habe schon einmal einen Wert von rund 1.000 US-Dollar gehabt, jetzt liege der Wert bei etwa bei 500.

Im Vergleich zu anderen Zahlungsarten sei der Anteil von Bitcoin sehr gering: Bei Visa gebe es pro Tag 213 Millionen Abrechnungen weltweit, in der OeNB werden an Spitzentagen bis zu 8 Millionen Transaktionen pro Tag abgerechnet und bei Bitcoin seien es weltweit 69.000 pro Tag. Momentan sei das also noch verschwindend. Aber sowohl in der EZB als auch bei der Notenbank und wahrscheinlich auch in der Aufsicht und international werde die Entwicklung genau verfolgt. "In welche Richtung es geht, ist schwer vorauszusehen", so Pribil.

(Schluss) ggr/kan

WEB http://www.oenb.at/

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