Modebranche im Wandel 28.01.2022 23:40:00

NFTs in der Fashionindustrie: Diese Chancen bergen Non-Fungible Token für die Modebranche

NFTs in der Fashionindustrie: Diese Chancen bergen Non-Fungible Token für die Modebranche

• Metaversum eröffnet neue Möglichkeiten für Modebranche
• Online-Gaming guter Einstieg in digitale Fashion-Welt
• NFTs auch bei Modelabels äußerst beliebt

Spätestens seit der Umbenennung des Social Media-Konzerns Facebook in Meta Platforms hat die Idee des Metaversums ein neues Level erreicht. Die Rede ist von einem virtuellen Raum in dem Internet und reales Leben miteinander verschmelzen und in welchem dem eigenen digitalen Ich Leben eingehaucht wird. So soll das Metaversum eine virtuelle Welt darstellen, in der verschiedenste Aspekte des Lebens digital miteinander verbunden werden, wie das Schreiben von Nachrichten, Online-Shopping, Gaming, Konzertbesuche, Meetings, alles, was im virtuellen Raum eben möglich ist.

Digitale Mode im Online-Gaming

Schon jetzt gibt es insbesondere im Bereich des Gaming ganz eigene virtuelle Welten, die ein Spieler mit seinem Avatar erkundet. Wie der Avatar dabei aussieht, entscheidet, je nach Art des Computerspiels, meist der Spieler selbst. Allerdings kommt es auch häufig vor, dass bestimmte Outfits, Kleidungsstücke oder Items, auch "Skins" genannt, nur über In-App-Käufe zur Verfügung stehen. Es muss also extra gezahlt werden.

Kein Wunder also, dass sich die Fashionindustrie mittlerweile auch mit dem Thema digitale Mode auseinandersetzt und hier ein lukratives Geschäft wittert. Schließlich ist es weitaus günstiger Kleidung am Computer zu designen, als sie tatsächlich zu produzieren und in die Läden zu bringen.

Wie sieht das digitale Ich im Metaversum aus?

Doch die Möglichkeiten gehen mit der Entwicklung des Metaversums über das Online-Gaming hinaus. Denn schließlich muss auch das digitale Ich irgendwie gekleidet sein, denkbar wäre laut CNN beispielweise ein digitaler Kleiderschrank, der für verschiedene Anlässe angemessene Optionen bereit hält. Auch ein Crossover in die reale Welt könnte möglich sein, schließlich finden im Zuge der Coronakrise schon jetzt unzählige Meetings nur noch virtuell statt. Den Schnittpunkt zwischen Realität und Digitalwelt stellt hier die AR-Technologie dar. Das Soziale Netzwerk Snapchat ist in diesem Bereich schon insofern weit fortgeschritten, dass mit den in der App verfügbaren 3D-Bitmojis unterschiedliche digitale Kleidungsstücke anprobiert werden können. Und auch die Meta-Plattform Instagram testet bereits Filter mit denen User in unterschiedliche digitale Kleidungsstücke schlüpfen können.

Mittlerweile gibt es mit "THE DEMATERIALISED" auch bereits einen eigenen digitalen Marktplatz für digitale Fashion-Items. Wie es auf der eigenen Webseite heißt, sei es das Ziel der Plattform "die traditionelle Modebranche in Bezug auf Produktion, Verbrauch und Eigentum" herauszufordern und stattdessen einen "transparenteren, effizienteren und faireren Ansatz" zu schaffen. Dabei überzeugen digitale Kleidungsstücke nicht nur mit einem geringeren Impact für die Umwelt, sondern auch damit, dass sie Designern ganz neue Möglichkeiten verschaffen, ihre Kreativität auszuleben, schließlich gibt es Designs, die sich in der Realität möglicherweise gar nicht realisieren ließen.

Letztlich hat auch die Coronakrise, durch Kontaktbeschränkungen und Lockdowns dazu beigetragen, dass sich der Bereich der digitalen Mode rasant entwickelt. Denn wo Modenschauen aufgrund von Corona-Bestimmungen ausgefallen sind, sind digitale Shows an ihre Stelle getreten, um die Mode-Interessierten über die neuesten Trends zu informieren.

Großes Potenzial für Modelabels

Zahlreiche Modelabels haben das Potenzial, welches das Metaversum bietet, bereits erkannt. So wird Chief Marketing Officer Robert Triefus von Gucci in McKinseys Bericht "The State of Fashion" folgendermaßen zitiert: "Es gibt immer mehr ‚Zweite Welten‘ in denen man sich ausdrücken kann, allerdings wird wahrscheinlich unterschätzt, welchen Wert dies für Individuen hat, die sich in einer virtuellen Welt mit einem virtuellen Produkt, durch ein virtuelles Ich ausdrücken wollen". Louis Vuitton beispielsweise kreierte verschiedene "Skins" für das Computerspiel League of Legends. Und auf der Spieleplattform Roblox gibt es eine eigene kleine Welt von Ralph Lauren.

NFTs weiter beliebt

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit auf der Welle der digitalen Modebranche mit zu reiten, die sich schon im vergangenen Jahr großer Beliebtheit erfreute: Das Erschaffen von Nun-Fungible Tokens, kurz NFTs. Bei NFTs handelt es sich um digitale Sammlerstücke, die über digitale Echtheitszertifikate unzweifelhaft einem Besitzer zugeordnet werden können. Möglich wird dies durch die Blockchain-Technologie. Im letzten Jahr erfreuten sich die digitalen Originale eines regelrechten Hypes, der auch aktuell noch nicht abgeflaut ist. Jüngstes Beispiel ist die Modemarke Gap, die erst letzte Woche die Einführung einer eigenen NFT-Kollektion mithilfe der Tezos-Blockchain ankündigte. Designt wurden die Stücke in Zusammenarbeit mit Frank Ape-Künstler Brandon Sines.

Wie Karinna Grant vom digitalen Fashion-Marktplatz "THE DEMATERIALISED" gegenüber CNN erklärt, könne sie sich drei Möglichkeiten vorstellen wie solche digitalen Kleidungsstücke langfristig genutzt werden könnten. So sei vorstellbar, dass mithilfe von Augmented Reality die Fashion-Items selbst angezogen werden könnten, der eigene Avatar könnte die Kleidung tragen, oder digitale Kleidung könnte als NFT gesammelt oder auch getauscht werden.

Zukunftsmusik

Bis es jedoch soweit ist, muss noch viel technische Arbeit geleistet werden, schließlich gibt es das Metaversum in dieser Form bislang noch nicht. Tatsächlich ist es eher wahrscheinlich, dass nicht nur ein Metaversum entwickelt wird, sondern verschiedene Anbieter unterschiedliche virtuelle Universen schaffen, wobei wiederum fraglich ist, inwiefern diese miteinander kompatibel wären und digitale Kleidung von einem zum anderen mitgenommen werden könnte. Es ist also noch ein langer Weg, bis digitale Kleidung zum Alltag gehören wird. Für die Modebranche bringt der Trend zum Virtuellen jedoch bereits jetzt zahlreiche Vorteile.

Redaktion finanzen.at

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