Trotz Kursdämpfer |
04.02.2022 23:18:00
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Nach früherer Kritik: Ehemaliger Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein ändert seine Meinung zu Krypto-Anlagen
• Bedenken größtenteils ausgeräumt
• Zu Billionen-US-Dollar-Markt entwickelt
Der Trend um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. scheint kein Halten zu kennen. Auch wenn die Kurse der Internetmünzen zuletzt stark korrigierten, sind die alternativen Anlagen aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken. Dieser Meinung ist nun auch Lloyd Blankfein, der von 2006 bis 2018 die Leitung der US-amerikanischen Großbank Goldman Sachs innehatte.
Wertaufbewahrung beim Bitcoin "schwierig"
2017, als er noch CEO des Kreditinstituts war, hielt er noch nicht viel von digitalen Währungen, wie er damals im Interview mit "CNBC" erklärte. "Vielleicht ist Bitcoin eine Art Blase", so der Unternehmer gegenüber Moderatorin Kayla Tausche. "Ich mag es nicht. Ich fühle mich nicht wohl dabei." Im Januar 2021, nachdem er den Chef-Posten bei der Großbank an seinen Nachfolger David Solomon abgegeben hatte, zeigte er sich in der CNBC-Sendung "Squawk Box" schon etwas zuversichtlicher. "Es könnte funktionieren", erklärte Blankfein zum möglichen Durchbruch von Bitcoin & Co. "Aber letzten Endes soll eine Währung zwei Dinge erfüllen. Sie soll ein Tauschmittel und ein Wertaufbewahrungsmittel sein." Dies sei aber nur bedingt der Fall. "Es ist ein Wertaufbewahrungsmittel, das sich an einem Tag um 10 Prozent verändern kann. Wenn man einen Code oder ein Stück Papier verliert, ist es für immer verloren, oder wenn es jemand einem wegnimmt, […]. Das Element der Wertaufbewahrung ist also ein bisschen schwierig", erklärte der Banker im Interview. Daher hielt er es bereits vor einem Jahr für wahrscheinlich, dass der Kryptomarkt vor einer starken Regulierung steht.
Kryptomarkt kann auf starke Entwicklung zurückblicken
Nun scheint der Marktexperte beim Thema Kryptowährungen aber Gewissheit erlangt zu haben. Bei einem weiteren Squawk Box-Auftritt erklärte er kürzlich, dass er seine Meinung zum Bitcoin grundlegend geändert habe. "Wissen Sie, meine Sichtweise entwickelt sich", gab Blankfein gegenüber Moderator Andrew Ross zu. "Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, aber ich denke, dass es eine große Sache ist, die Gegenwart vorherzusagen, […] Und wenn ich mir die Kryptowährungen ansehe, dann passiert etwas." Damit bezieht sich der Ex-Goldman-Chef darauf, dass der Markt für Kryptowährungen sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt habe und nun nicht mehr in den Kinderschuhen stecke. Dies zeige sich auch daran, dass die von Banken vormals oft kritisierten Vermögenswerte nun mehr und mehr Unterstützung durch institutionelle Anleger erfahren.
Krypto-Kursrutsch prinzipiell kein Warnsignal
Zuletzt war von dieser Unterstützung aber - zumindest kurstechnisch - nicht viel zu spüren. Für Bitcoin & Co. ging es seit Jahresbeginn nämlich mehrheitlich abwärts. Darüber zeigte sich Blankfein im Interview aber nicht besorgt. "[Der Kryptomarkt] hat viel an Wert verloren, aber er ist an einem Punkt angelangt, an dem er Billionen von US-Dollar an Wert einbringt und ganze Ökosysteme um ihn herum wachsen." Seine Bedenken gegenüber den volatilen Coins habe er aber trotzdem noch nicht ganz ablegen können, wie er weiter erklärte. "Ich mag skeptisch sein, aber ich bin auch pragmatisch," verteidigte sich der Banker im Interview. Dennoch sei es nicht verkehrt, dort investiert zu sein.
Blankfeins ehemaliger Arbeitgeber plant derzeit selbst ein Engagement im Kryptomarkt, so CNBC weiter. Das Krypto-Produktportfolio von Goldman Sachs soll sich demnach aber nicht an alle Kunden der Großbank richten, sondern vorrangig an institutionelle Anleger.
Redaktion finanzen.at
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