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02.05.2022 23:43:00
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Krypto-Strategin von Morgan Stanley sieht "Zyklus zunehmender Stabilität und Popularität" bei Kryptowährungen
• Kann man Steuern in Bitcoin bezahlen?
• Krypto-Währungen als Zahlungsmittel für alltägliche Waren
In dem Morgan Stanley-Podcast "Thoughts on the Market" stellt Sheena Shah, leitende Krypto-Strategin bei Morgan Stanley Research, fest, dass mit dem steigenden Interesse von Unternehmen und Verbrauchern, Krypto-Assets für Transaktionen zu nutzen, "ein Zyklus zunehmender Stabilität und Popularität begonnen" habe. Die Frage aber sei, wie lange der Zyklus halte. Stabilität könne erreicht werden, wenn Krypto-Assets als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Da nun Bitcoin und andere Cyberdevisen als Zahlungsmittel an verschiedenen Stellen akzeptiert werden, habe der positive Kreislauf begonnen.
Alltäglicher Einsatz von Bitcoin
Die aktuell hohen Transaktionskosten und die begrenzte Anzahl der Händler, die Bitcoin & Co. als Zahlungsmittel akzeptieren sind der Studie von Sheena Shah zufolge die zwei großen "Pushbacks" für Kryptowährungen. Hier könnte es aber schon bald Bewegung geben.
Auf der Bitcoin 2022 Konferenz kündigte Jack Mallers, CEO des Zahlungsabwicklers Strike, eine Zusammenarbeit mit Shopify an. "Wir sind stolz darauf, mit Shopify zusammenzuarbeiten, um Händlern eine billigere und schnellere Möglichkeit zu bieten, US-Dollars mit Bitcoin-Technologie zu akzeptieren", ist in der Pressemitteilung auf businesswire zu lesen. Das von Strike genutzte Lightning Netzwerk ermögliche für die rund 1,7 Millionen Shopify-Einzelhändler die Senkung der Kosten sowie die Erhöhung der Transaktionsgeschwindigkeit. BTC-Zahlungen werden innerhalb der Transaktion in US-Dollar umgetauscht, sodass die Händler selbst nicht mit Bitcoin "konfrontiert" sind.
Ein weiterer Meilenstein für die Strategie von Strike, die Verbreitung von Bitcoin sowohl im Online-Business als auch im wichtigen stationären Handel auszubauen, ist die Zusammenarbeit mit dem POS (Point-of Sales)-Anbieter NCR und dem Zahlungsunternehmen Blackhawk Network. Damit könnte es in naher Zukunft möglich sein, in zahlreichen US-amerikanischen Geschäften und Restaurants mit Bitcoin zu bezahlen, denn große Ketten wie McDonalds und Walmart gehören zu den Kunden von NCR.
Akzeptanz und Verbreitung von Kryptowährungen
Sheena Shah stellt exemplarisch die Frage: "Haben Sie das Haus wirklich mit Kryptowährungen gekauft oder haben sie ihre Kryptowährungen für US-Dollar verkauft, um damit das Haus zu kaufen?". Denn genau dies ist der Unterschied: Wenn Kryptowährungen nicht nur als Vermögenswert, sondern für Transaktionen alltäglicher (und nicht ganz alltäglicher) Käufe genutzt werden, sinkt die Volatilität und damit steigt das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen in die Kryptowährungen. Zwei Bedingungen sind damit verknüpft: Erstens muss der Bezahlvorgang einfach und günstig sein, zweitens muss eine Bezahlung mit Krypto-Assets auch von staatlicher Seite akzeptiert sein (etwa Steuern).
Zahlreiche (Bundes-)Staaten verfolgen eigene Krypto-Strategien. Mit El Salvador hat im September letzten Jahres das erste Land Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert. Weitere Länder könnten folgen, vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer, da sie, ähnlich wie El Salvador, mit hohen Kosten im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr konfrontiert sind. Weitere Beispiele sind Rio de Janeiro, das die erste Stadt in Brasilien sein möchte, in der Steuern in Krypto beglichen werden können. Die Schweizer Städte Zug ("Crypto Valley") und Lugano verfolgen eigene Krypto-Strategien. Lugano möchte laut Medienberichten mithilfe des Unternehmens Tether Blockchain-Zentrum werden und Gebühren, Dienstleistungen und Waren sowohl aus der Privatwirtschaft wie von städtischer Seite komplett in Kryptowährungen ermöglichen. Zugelassen sind bislang Bitcoin, Tether und der Stablecoin der Stadt Luga. In den USA prüfen zwei Staaten, Colorado und Florida, trotz Gegenwind aus der Verfassung, die Zulassung von Kryptowährungen für Steuerzahlungen.
Mittlerweile gibt es über 50 Krypto-Karten, die von Unternehmen und Börsen herausgegeben wurden und die an das Zahlungsnetzwerk von Visa oder MasterCard angeschlossen sind. Mittels Krypto-Karte kann also schon jetzt überall auf der Welt bezahlt werden. Visa ermöglicht seit März 2021 Zahlungen mit dem Stablecoin USD Coin. Da die Transaktionen zunächst in US-Dollar umgerechnet und auf einem Bankkonto hinterlegt wurden, waren die Transaktionskosten zunächst relativ hoch. Im vierten Quartal 2021 wickelte Visa etwas weniger als ein Prozent der Transaktionen mit Krypto-Karten ab, ein Volumen von 2,5 Milliarden US-Dollar in einem wachsenden Markt.
Redaktion finanzen.at
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