Regularien voraus? 12.10.2021 22:38:00

JPMorgan-CEO sieht beim Bitcoin enormes Potenzial - trotzdem kein persönliches Interesse

JPMorgan-CEO sieht beim Bitcoin enormes Potenzial - trotzdem kein persönliches Interesse

• Krypto-Trend erreicht zwangsläufig auch traditionelle Kreditinstitute
• JPMorgan mit Vorreiterrolle im Krypto-Geschäft
• Dennoch kein Interesse vonseiten CEO Dimon

Krypto-Trend hat auch Banken erreicht

Zu Beginn des Trends um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether & Co. ernteten die digitalen Vermögenswerte vor allem vonseiten zahlreicher Banken Kritik. Auch wenn diese Ablehnung nur wenig überraschen mag - immerhin wurden die Cyberdevisen als Gegenentwurf zu traditionellen Geldgeschäften ins Leben gerufen - befassen sich mit steigender Nachfrage nach und nach auch klassische Kreditinstitute mit Kryptowährungen.

JPMorgan steigt in Krypto-Handel ein

So auch die US-amerikanische Großbank JPMorgan. Wie "Business Insider" im August berichtete, hat sich das Geldhaus - mittels einer Vereinbarung mit der Krypto-Plattform New York Digital Investment Group - für seine Kunden den Zugang zu sechs passiv verwalteten Kryptofonds gesichert. Damit nimmt JPMorgan eine Vorreiterrolle ein und kann sich damit rühmen, die erste große US-Banken zu sein, die ihren Privatkunden den Zugang zum Handel mit Bitcoin und Konsorten ermöglicht hat. Mitbewerber beschränken den Zugang zu ähnlichen Handelsprodukten laut dem "Bitcoin Magazine" nur auf sehr wohlhabende Kunden, nicht so aber JPMorgan.

CEO hält zehnfachen BTC-Wert für möglich

Im Interview mit der "Times of India" äußerte sich JPMorgan-CEO Jamie Dimon nun außerdem sehr optimistisch, was den weiteren Kursverlauf des Bitcoin angeht. So sei es durchaus möglich, dass die Internet-Münze in den nächsten fünf Jahren auf das Zehnfache ihres aktuellen Wertes steige. Zuletzt wurde eine Einheit des Krypto-Urgesteins auf der Plattform CoinMarketCap zu rund 56.610 US-Dollar gehandelt (Stand vom 11. Oktober 2021).

Vergleich mit Tulpenmanie, Beanie Babies und Internet-Aktien

Trotz dieser optimistischen Prognose, sowie dem Krypto-Sortiment seiner Bank, hat der Konzernlenker selbst kein Interesse an der digitalen Währung, wie er weiter ausführt. "Ich interessiere mich nicht wirklich für Bitcoin", so Dimon. "Ich denke, die Leute verschwenden zu viel Zeit damit." So kritisiert der CEO etwa, dass der Bitcoin deutlich spekulativ sei und vergleicht das Asset gar mit der Tulpenmanie, dem Handel mit den Plüschtieren "Beanie Babies" sowie dem Hype um Internet-Aktien. "Spekulationen gibt es auf jedem Markt der Welt, auch in kommunistischen Ländern. Daher verstehe ich nicht, warum so viel Spekulation auf Verwunderung stößt, besonders wenn das System so viel Liquidität enthält."

Weitere Regularien wahrscheinlich

Außerdem geht Dimon davon aus, dass sich der Bitcoin immer mehr Regularien aussetzen muss, wie es aktuell auch in China der Fall ist. "Regierungen regulieren nahezu alles", erklärt der JPMorgan-Chef. "Ich weiß nicht, ob es sich [beim Bitcoin] um ein Anlagegut handelt. Ich weiß nicht, ob es ein Devisenhandel ist. Ich weiß nicht, ob es sich um eine Währung handelt. Ich weiß nicht, ob es an den Wertpapiergesetzen liegt, aber sie werden es regulieren. Und das wird ihn bis zu einem gewissen Grad einschränken". Ob der Bitcoin an Regularien langfristig zerschellen wird, ist laut Dimon jedoch nicht abzusehen. Darüber hinaus sei dies dem Leiter der Großbank aber auch egal, wie er weiter verdeutlicht. "Ich bin kein Käufer von Bitcoin. Ich denke, wenn man sich Geld leiht, um Bitcoin zu kaufen, ist man ein Narr."

Redaktion finanzen.at

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