Einschneidende Maßnahmen 11.11.2022 23:00:00

In Reaktion auf das neuste EU-Sanktionspaket gegen Russland: Krypto-Börse Kraken sperrt Konten russischer Kunden

In Reaktion auf das neuste EU-Sanktionspaket gegen Russland: Krypto-Börse Kraken sperrt Konten russischer Kunden

• Neues EU-Sanktionspaket bringt einschneidende Maßnahmen für Krypto-Branche
• Kraken folgt anderen Krypto-Plattformen: Konten russischer Kunden gesperrt
• Vorgehen außerhalb der EU nicht überall klar


Neues EU-Sanktionspaket Anfang Oktober verabschiedet

Wie der Rat der Europäischen Union mitteilte, wurde "angesichts der Eskalation des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine und der rechtswidrigen Annexion der ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson" am 6. Oktober das neuste, achte Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das mit einer "Reihe einschneidender Maßnahmen […] den Druck auf die russische Regierung und die Wirtschaft des Landes" verstärken, "die militärischen Fähigkeiten Russlands" schwächen und "den Preis, den die russische Führung für die jüngste Eskalation zu zahlen hat, in die Höhe" treiben soll.

Neben der Schaffung einer Grundlage für eine Preisobergrenze für russisches Öl, einem Exportverbot für Luftfahrtartikel und elektronische Komponenten sowie Beschränkungen für den Import russischer Waren, ist eine weitere dieser einschneidenden Maßnahmen im jüngsten EU-Sanktionspaket das vollständige "Verbot der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit Krypto-Wallets, Krypto-Konten oder der Krypto-Verwahrung an russische Staatsangehörige oder in Russland ansässige Personen, ungeachtet des Gesamtwerts der Kryptowerte", wie der Rat der EU in einer Pressemitteilung schreibt.

Krypto-Börse Kraken hat Konten russischer Kunden gesperrt

Wie das Nachrichtenportal FinanceFeeds berichtet, verschickte die US-Krypto-Börse Kraken als Reaktion auf diese neuen Strafmaßnahmen gegen Russland rund zwei Wochen nachdem das jüngste Sanktionspaket verabschiedet wurde E-Mails an seine russischen Kunden, um sie darüber zu informieren, dass die Börse ihre Dienste für sie einstellt.

"Aufgrund der neuen europäischen Gesetzgebung müssen wir Maßnahmen ergreifen, um Ihr Kraken-Konto einzuschränken. Wir werden unser Support-Center aktualisieren, wenn es Änderungen gibt. Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten", zitiert FinanceFeeds Kraken aus einem an seine Nutzer gerichteten Schreiben. "Seit der Ankündigung der EU haben wir daran gearbeitet, die Änderungen vorzunehmen, die erforderlich sind, um das neueste Sanktionspaket gegen Russland einzuhalten", heißt es in der Erklärung weiter.

Dennoch ermögliche die Krypto-Börse ihren russischen Kunden laut FinanceFeeds weiterhin, ihre Gelder abzuheben - eine zeitliche Begrenzung hierfür habe das Unternehmen nicht angegeben.

Weitere Krypto-Unternehmen bieten ihre Dienste russischen Staatsangehörigen nicht mehr an

Kraken folgt mit diesem Schritt anderen bekannten Krypto-Plattformen. So bieten laut Blockchainwelt.de unter anderem auch die Krypto-Börsen Localbitcoins, Blockchain.com und Crypto.com russischen Staatsangehörigen ihre Dienste nicht mehr an.

Auf Twitter veröffentlichte ein Nutzer Mitte Oktober eine Nachricht von Blockchain.com an einen russischen Kunden, in dem die Krypto-Börse darum bat, die Depotgelder (einschließlich Prämien) bis zum 27. Oktober 2022 abzuheben, da die Konten danach gesperrt wurden.

Für Binance ist die Entscheidung außerhalb Europas noch nicht klar

Während man sich in der Krypto-Branche in der EU an die neuen Sanktionen gegen Russland hält, ist die Situation für den ein oder anderen außerhalb Europas allerdings bisher nicht ganz klar. So erklärte Binance-CEO Changpeng Zhao gegenüber Coindesk, dass er auf die Frage, ob Binance den Entscheidungen von LocalBitcoins, Crypto.com, Kraken und anderen Kollegen folgen werde, um die Dienste für russische Nutzer nicht mehr anzubieten, noch keine endgültige Antwort habe. Während die EU-Einheiten von Binance die Sanktionen gegen Russland einhalten, sei die Entscheidung außerhalb Europas nicht so klar. "Wie es international läuft, müssen wir sehen. Wir warten auf Expertenempfehlungen. Es ist eine schwierige Situation", so Zhao, der Russland zuvor als "Schlüsselmarkt" für Binance bezeichnet hatte.

Redaktion finanzen.at

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