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Nach Kritik an Ethereum |
14.07.2020 22:19:00
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Geldpolitik der Kryptowährung Ethereum kritisiert: Kündigt sich Inflation an?
• Sorgen vor Inflation - möglicherweise unbegründet?
• Ethereum-Gründer verteidigt Einstellung zu Obergrenze
Manchmal scheint es für einige Glaubenssache zu sein: Besonders die beliebtesten Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum und Co. scharen treue Anhänger hinter sich, die vom jeweiligen System voll überzeugt sind und im Gegenüber Fehler sehen. So kam es zuletzt wieder zu Kritik an Ethereum - im Mittelpunkt stand dabei das Thema Inflation - diese belief sich auf zuletzt 4,70 Prozent, wie Coincierge Anfang Juni berichtete. Von manchen Seiten hieß es, dass das ein Investment unattraktiv mache. Krypto-Unternehmer Marc van der Chijs bemängelte dazu "ETH ist wegen der Inflation für Investitionen nicht geeignet. Die Leute neigen dazu, das zu vergessen." Doch woher kommt dieser Missmut?
Unbegrenzte Ethereum-Menge - ein Problem?
Bitcoin und Ethereum basieren auf zwei verschiedenen Grundprinzipien: Während es bei Krypto-Urgestein Bitcoin eine Begrenzung der Gesamtmenge miningfähiger Coins auf 21 Millionen BTC gibt, ist eine solche Grenze im Ethereum-Universum nicht existent - die Produktion endet also niemals. Doch trotz des Unterschiedes soll auch bei Ethereum die Inflation im Laufe der Zeit abnehmen. Dafür gibt es eine jährliche Begrenzung auf 18 Millionen Ether, die zur Bestandsmenge hinzukommen können. Für Bitcoin-Schürfer wird es immer schwerer, Coins zu minen. Dagegen bleibt der Schwierigkeitsgrad bei Ethereum gleich. Während im ersten Fall die Verfügbarkeit der Tokens abnimmt, sinkt dafür im zweiten der Wert der Einheit.
Dennoch steht die Geldpolitik Ethereums immer wieder in der Kritik. Zu einem erneut aufgetauchten Angriff meldete sich Miterfinder Vitalik Buterin auf Twitter zu Wort. Dabei wies er unter anderem darauf hin, dass sich das Angebot von Ethereum selbst begrenzt, denn von 150,8 Millionen möglicher ETH sind bisher nur 111,3 Millionen Coins im Umlauf. Damit wehrte er den Vorwurf, Ethereum werde von "inflationistischen Technokraten betrieben", ab.
ETH supply that the whitepaper says we would have today: 150.8 million
- vitalik.eth (@VitalikButerin) June 17, 2020
Actual ETH supply today: 111.3 million
So please don't try to claim that ethereum is run by inflationist technocrats. pic.twitter.com/6CuPngDbHY
Ethereum scheint außerdem darum bemüht, Inflation vorzubeugen. So soll beispielsweise die Überführung in Ethereum 2.0, was Buterin bereits als "Next-Generation Blockchain" bezeichnete, die Rate der Inflation auf zwischen 0,5 und 2,0 Prozent senken. Zum Vergleich: Seit dem Halving im Mai 2020 beläuft sich die Rate bei BTC auf 1,8 Prozent. Ethereum 2.0 soll nun dafür sorgen, dass die Inflationsrate zwar noch variabel, aber insgesamt niedriger sein wird.
Bereits vor sechs Jahren erklärte Mitgründer Joseph Lubin zu dem Grundprinzip, welches eine gewisse Inflation des Ether-Angebots mit sich bringt, aber eine sinkende Rate vorsieht: "Neue Teilnehmer des Systems können neue ETH kaufen oder minen, egal ob sie im Jahr 2015 oder 2115 leben. Wir sind davon überzeugt, dass wir ein gutes Gleichgewicht zwischen den beiden Zielen der Förderung der Inklusivität und der Aufrechterhaltung eines stabilen Werts erreicht haben," zitierte ihn Coincierge.
Redaktion finanzen.at
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