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25.04.2023 23:18:00
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Frankreich plant europäisches Metaverse und will Tech-Giganten damit Konkurrenz machen
• Entwicklung einer französischen Wirtschaftsstrategie für immersive virtuelle Universen
• Alternative zu Metaverse der Tech-Giganten geplant
Das französische Wirtschaftsministerium hat einen Fragebogen rund um das Metaverse veröffentlicht. Noch bis zum 2. Mai können Bürger, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände an der Befragung teilnehmen und so der Regierung ihre "Perspektiven und Erwartungen für immersive virtuelle Universen" mitteilen.
Frankreich sagt Meta und Co. beim Metaverse den Kampf an
Laut Pressemitteilung versteht sich die Befragung als Ergänzung zur Ende März gestarteten europäischen Konsultationsinitiative und soll die "Arbeit zur Entwicklung der zukünftigen französischen Wirtschaftsstrategie für immersive virtuelle Universen, auch Metaverse genannt," vorantreiben. Bürger, Unternehmen, Verbände und Forscher sollen dabei ihre Erwartungen äußern, damit die Regierung ihre Strategie entsprechend gestalten kann. Denn die Einführung der Metaverse-Technologien werde nach Meinung von Jean-Noël Barrot, Frankreichs Minister für Digitale Transformation und Telekommunikation, nur dann erfolgreich sein, "wenn sie in den Dienst unserer Mitbürger gestellt werden".
Auch wenn der erste Hype um das Metaversum eigentlich schon wieder abgeflaut ist, sieht die französische Regierung in der neuen Technologie deutliches Potenzial und glaubt, dass "jenseits von Modeeffekten [...] ein immersiver digitaler Übergang" bevorstehe. "Die Entwicklung immersiver virtueller Universen ist technologisch und wirtschaftlich vielversprechend für die Zukunft", wird der französische Minister Jean-Noël Barrot in der Pressemitteilung zitiert. Frankreich wolle daher "eine ehrgeizige Strategie [...] verfolgen, damit dieser immersive digitale Übergang nicht zu Lasten unserer technologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Souveränität geht", so Barrot weiter.
Was in Barrots Aussagen nur unterschwellig mitschwingt, wird in der Einführung zum Fragebogen dann auch noch explizit formuliert: Nämlich dass die französische Strategie für digitale Welten letztlich eine Konkurrenz zu den Metaverse-Plänen der Tech-Giganten wie beispielsweise Meta darstellen soll. So sei es letztlich das Ziel "eine Alternative zu den virtuellen immersiven Universen anzubieten, die derzeit von den internationalen Giganten angeboten werden".
Bevölkerung kann "virtuelles Universum à la Française" mitgestalten
Konkrete Pilotprojekte für ein französisches Metaverse gibt es allerdings offenbar noch nicht, und es wird in der Pressemitteilung auch betont, dass die Technologie noch in den Kinderschuhen stecke. Nichtsdestotrotz sei die Entwicklung virtueller immersiver Universen seit einigen Monaten zu einem festen Bestandteil der Wirtschaftsdiskussion geworden und es sei bereits jetzt möglich, "die Formen und Methoden der Nutzung zu antizipieren, basierend auf dem, was bereits in Bezug auf immersive Technologien (Virtual Reality, Augmented Reality, Hardware-Brillen/Haptik-Kombinationen usw.) und Netzwerkinfrastrukturen (Rechenmaschinen aus der Videospielbranche, Cloud-Dienste, Multi-User-Browsing usw.) existiert, um reichere soziale, berufliche oder kulturelle Erfahrungen anzubieten". Die französische Regierung nimmt dabei an, dass "die virtuellen immersiven Universen von morgen [...] verschiedene Formen und Nutzungsmethoden annehmen können, die sich auf verschiedene technologische Grundlagen stützen", darunter etwa auch die Blockchain-Technologie.
Von den Bürgern will das französische Wirtschaftsministerium in der Umfrage nun unter anderem wissen, welche Anwendungsfälle des Metaverse Frankreich priorisiert unterstützen solle. Ausgewählt werden kann dabei eine Fokussierung auf den Gesundheitsbereich, Training, Unterhaltung, Industrie oder Bildung. Außerdem sollen die Bürger bei der Befragung angeben, ob sie planen, Zeit in zukünftigen virtuellen immersiven Universen zu verbringen und ob sie bereits Erfahrungen mit VR, AR, Blockchain, digitalen Zwillingen und Co. gesammelt haben. Auch die größten Bedenken in Bezug auf das Metaversum können genannt werden.
Unternehmen, Verbänden und Forschern wird übrigens jeweils eine andere Version des Fragebogens angezeigt. So werden Forscher beispielsweise nach möglichen Hindernissen für das Wachstum französischer Unternehmen in virtuellen immersiven Universen und nach dem geschätzten Finanzierungsbedarf gefragt, während Unternehmen angeben sollen, ob sie planen, ins Metaverse zu investieren.
Ob und wann die Ergebnisse der Befragung öffentlich gemacht werden und welche Auswirkungen sie auf Frankreichs Metaverse-Pläne haben werden, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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