Euro sinkt vor EZB-Zinsentscheid

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) unter die Marke von 1,09 US-Dollar gerutscht. Am frühen Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0896 Dollar gehandelt und lag damit so tief wie zuletzt Ende Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1009 (Dienstag: 1,1031) Dollar festgelegt.

Am Nachmittag könnte Entscheidung der EZB auf den Devisenmarkt wirken. Ökonomen rechnen allerdings mit keinen Veränderungen der Zinssätze. Bei der Pressekonferenz der Notenbank dürfte aber neben der Zinspolitik auch die Frage nach einer möglichen Anhebung der Ela-Hilfen an Griechenland im Mittelpunkt stehen.

Aus EZB-Kreisen hieß es laut der Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag, dass die EZB die Ela-Nothilfen ("Emergency Liquidity Assistance") vorerst nicht anheben will. Die griechische Notenbank gerät damit weiter unter Druck. Unterdessen berichtet Bloomberg mit Bezugnahme auf einen EU-Vertreter, dass sich die Staaten der Eurozone auf eine Brückenfinanzierung für Griechenland geeinigt hätten.

Das grüne Licht des griechischen Parlaments zum aktuellen Spar- und Reformprogramm in der Nacht zum Donnerstag konnte den Euro nicht stützen. Analysten der Commerzbank führen dies zum einen darauf zurück, dass die Zustimmung erwartbar gewesen sei. "Zum anderen ist offensichtlich, dass die Athener Parlamentszustimmung nicht mehr als ein erster Schritt zur Lösung war und noch viele Probleme lauern."/tos/jkr