Euro gibt nach

Unter Druck geriet der Euro am Nachmittag, nachdem die US-Regierung überraschend gute Jobdaten bekannt gegeben hatte. Der Arbeitsmarktbericht für Juni wies 287 000 neue Stellen aus. Das lag nicht nur oberhalb der Markterwartungen. Auch wurde die schwache Entwicklung vom Mai wettgemacht. Bankvolkswirte kommentierten die Daten überwiegend positiv. Der extrem schwache Arbeitsplatzaufbau im Mai hatte Sorgen hervorgerufen, dass dem Jobmarkt die Puste ausgehen könnte. Das hat sich mit den neuen Daten nicht bewahrheitet.

Mehrere Analysten wiesen allerdings darauf hin, dass die Bedeutung der Arbeitsmarktentwicklung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed vermutlich gesunken sein dürfte. "Die Folgen des britischen Brexit-Votums werden auch auf den Fluren der Washingtoner Notenbank zum Gesprächsthema Nummer eins", sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. An den Finanzmärkten stieg die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinsanhebung der Fed zwar leicht an. Die Zinserwartungen sind aber nach wie vor äußerst gering. Eine Fortsetzung der Ende 2015 begonnenen Zinswende noch in diesem Jahr würde viele Marktteilnehmer überraschen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85243 (0,85085) britische Pfund (EUR/GBP), 111,17 (111,90) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0855 (1,0820) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1354,25 (1356,70) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38 740,00 (38 990,00) Euro./bgf/jsl/men

FRANKFURT (dpa-AFX)