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Krypto-Ausblick |
17.12.2022 23:11:00
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Bitcoin, Ethereum, Stablecoins, NFTs & Co.: Ausblick aufs Krypto-Jahr 2023
• Makroökonomisches Umfeld entscheidend für Krypto-Erholung 2023
• Metaverse, Stablecoins, NFTs auch 2023 im Fokus
Für Krypto-Enthusiasten dürfte sich das Jahr 2022 als Desaster entpuppt haben. Ein Skandal jagte den nächsten und schickte die Kurse von Bitcoin, Ethereum & Co. auf Talfahrt. Insbesondere die Pleite der einflussreichen Krypto-Börse FTX zieht noch immer weite Kreise. Zudem hat sich das allgemeine Marktumfeld im Zuge einer hohen Inflation, anhaltenden Lieferengpässen, anziehenden Energiepreisen und einer restriktiveren Geldpolitik deutlich verschlechtert. Viele Anleger hoffen dementsprechend darauf, dass das Jahr 2023 die Trendwende bringen und den Krypto-Winter beenden kann. Verschiedene Experten haben sich dazu geäußert, auf was sich Krypto-Fans im Jahr 2023 einstellen sollten.
Wie lange währt der Krypto-Winter?
Die Frage, die zahlreichen Anhängern des Kryptoversums unter den Nägeln brennt, ist sicherlich, wie lange der aktuelle Krypto-Winter noch anhalten wird. Dass die Talfahrt von Kryptowährungen jedoch irgendwann ein Ende haben wird, scheint im Hinblick auf die historische Entwicklung vom Krypto-Flaggschiff Bitcoin durchaus wahrscheinlich. Schließlich kam es seit der Erfindung der ersten Cyberdevise vor mehr als zehn Jahren immer wieder zu Abstürzen und Höhenflügen, die sich bisher immer als zeitlich begrenzt erwiesen haben. So schaffte es der BTC im Zuge einer Rally Ende 2017/Anfang 2018 fast die psychologisch wichtige Marke von 20.000 US-Dollar zu knacken, nur um im Anschluss auf einen Wert von rund 3.000 US-Dollar abzusacken. Im Jahr 2020 folgte der nächste Bullenmarkt, der sich auch über 2021 erstreckte und im November desselben Jahres bei einer Marke von 68.789,63 US-Dollar (via CoinMarketCap) seinen Höhepunkt fand. Was 2022 folgte, war ein weiterer Absturz auf ein Jahrestief bei 15.599,05 US-Dollar. Wie Forbes Advisor jedoch schreibt, gehen verschiedene Analysten davon aus, dass es aufgrund der aktuell schlechteren Marktbedingungen durchaus sein könne, dass sich der Krypto-Winter diesen Mal länger als in der Vergangenheit ziehen könnte. So meint CoinLedger-CEO David Kemmerer gegenüber Forbes Advisor: "Der gegenwärtige Krypto-Winter könnte dieses Mal länger dauern. Das liegt an makroökonomischen Faktoren: 40-Jahreshochs bei der Inflation, steigende Kreditkosten und politische Instabilität nach der russischen Invasion der Ukraine."
Wie lange die Krypto-Eiszeit dauert, dürfte dementsprechend auch von den breiteren Marktbedingungen und deren weiterer Entwicklung abhängen. Hier spielt auch hinein, wie lange die Inflation noch erhöht bleibt, die US-Notenbank Fed an ihrer restriktiven Geldpolitik festhält und so dem Markt Liquidität entzieht. Wie Forbes Advisor schätzt, dürfte es am Krypto-Markt wieder aufwärts gehen, wenn auch die Teuerung zurückgeht und die Währungshüter die Zügel wieder lockerer lassen. Allerdings gibt Divi Labs-CEO Nick Saporano gegenüber dem Nachrichtenportal zu bedenken, dass der letzte Bärenmarkt zwei Jahre anhielt. Es sei bisher lediglich ein Jahr des aktuellen Bärenmarkts vergangen, wobei die Marktbedingungen deutlich schwieriger seien. Es könnte also noch eine Weile dauern, bis die Bullen die Bären wieder ablösen.
Stablecoins im Fokus
Nach dem Debakel rund um den algorithmischen Stablecoin Terra/LUNA 2022 dürfte in 2023 diesem Zweig des Kryptoversums mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wie Adrian Fritz von 21.ca, der Dachgesellschaft von 21Shares, gemäß dem IT Finanzmagazin erklärt, dürfte der Stablecoin-Bereich stärker reguliert werden. So dürften die Aufsichtsbehörden künftig vorschreiben, dass Kryptowährungen zu 100 Prozent durch Vermögenswerte besichert sein müssen, die nicht auf der Blockchain liegen und in Euro, US-Dollar oder einen anderen Zielwährung vorliegen. Auch Kryptobörsen könnten demnach strenger kontrolliert und auf ihre Geld-Reserven hin geprüft werden. Wie ETF Trends Matthew Sigel von VanEck wiedergibt, dürfte sich auch der Trend der Tokenisierung von Off-Chain-Assets 2023 weiter fortsetzen. Wie Forbes Advisor berichtet, gibt es schon jetzt Länder wie beispielsweise die Türkei, die planen, einen eigenen Stablecoin zu programmieren. Viel weiter ist man bereits in der Volksrepublik China, wo der digitale Yuan CBDC schon jetzt an ausgewählten Orten Anwendung findet. Eine weitere Verbreitung 2023 ist denkbar. Das sorgt für mehr Konkurrenz bei bereits verbreiteten Stablecoins wie Tether oder Binance USD. Modulus Global-CEO Richard Gardner kommentiert dies laut Forbes Advisor wie folgt: "Stablecoins sind in einer sehr schwierigen Lage, da klar ist, dass der Vormarsch des CBDCs hier Marktanteile abjagen wird."
NFTs und Metaverse
Das Metaversum war schon 2022 in aller Munde, dieser Trend dürfte sich laut Adrian Fritz auch 2023 weiter fortsetzen. Dabei könnte das Metaverse zum Treffpunkt der neuen Generation werden. In diesem Zusammenhang dürften auch NFTs weiter von Bedeutung bleiben. Fritz geht gar davon aus, dass die neuartigen Web3-Anwendungen immer mehr zu Rivalen von herkömmlichen Plattformen werden könnten, da sie in puncto Nutzererlebnis und Nutzerloyalität überzeugen.
Bitcoin-Preisprognose
Auch die Frage, wo die Reise für den Bitcoin 2023 hingehen könnte, dürfte viele Krypto-Enthusiasten interessieren. 2022 war für das Krypto-Urgestein ganz klar ein durchwachsenes Jahr. Dabei dürfte die Talfahrt auch 2023 noch nicht ausgestanden sein. So sehen die Analysten von JPMorgan laut Forbes Advisor für 2023 die Talsohle erst bei einem Wert von 13.000 US-Dollar erreicht. Schlechte Nachrichten auch für die Bitcoin-Mining-Industrie, die angesichts der explodierenden Strompreise schon 2022 kräftige Verluste verkraften musste. So sieht die US-Investmentbank derzeit die Produktionskosten für einen BTC bei 15.000 US-Dollar. VanEck kann sich hingegen vorstellen, dass der Bitcoin 2023 die Marke von 10.000 bis 12.000 US-Dollar testet, wie ETF Trend schreibt. Auch hier werden als Begründungen mögliche Insolvenzen von Bitcoin-Schürfern angegeben: "Der Bitcoin-Mining-Sektor steht derzeit unter extremem Druck. Wir haben einen Index, der die börsennotierten Unternehmen in diesem Sektor abbildet; Die durchschnittliche Marktkapitalisierung liegt jetzt unter 200 Millionen US-Dollar, und jedes dieser Unternehmen verbrennt Bargeld und wird deutlich unter dem Buchwert gehandelt." Dennoch kann sich VanEcks Matthew Sigel ebenso vorstellen, dass es im Rebound für die Ur-Cyberdevise in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder bis auf 30.000 US-Dollar aufwärts gehen dürfte. 2024 dürfte im Übrigen ein weiteres Bitcoin-Halvening anstehen, das sich in der Vergangenheit ebenso positiv auf den Kurs auswirkte.
Ethereum-Preisprognose
Auch für die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung Ethereum wurden Prognosen abgegeben. Die Digitaldevise hat 2022 mit dem "Merge" ein wichtiges Upgrade vom Proof-of-Work zum weniger stromintensiven Proof-of-Stake-Verfahren verpasst bekommen. Ein erhoffter Boost für den Ether-Kurs blieb jedoch aus. Der CoinLedger-CEO Kemmerer kann sich vorstellen, dass es in der ersten Jahreshälfte 2023 für Ethereum bis auf 2.500 US-Dollar aufwärts geht. Allerdings leidet ETH, wie der große Bruder Bitcoin, unter den schlechten Marktbedingungen, weshalb ein erneuter Kursanstieg mit einer Verbesserung des makroökomischen Umfelds einhergehen dürfte. Sollte jedoch keine Verbesserung eintreten, sei auch ein dreistelliger ETH-Preis möglich. Auch wenn Adrian Fritz keine Preisprognose für Ethereum abgibt, ist er dennoch überzeugt, dass die Blockchain die bedeutendste Plattform für Smart Contracts bleiben dürfte, wie das IT Finanzmagazin schreibt.
Was der Krypto-Markt für das Jahr 2023 letztlich parat hält, bleibt natürlich abzuwarten. Dennoch dürfte sich an der starken Volatilität der Kryptowährungen nur wenig ändern. Auch 2023 bleiben Kryptowährungen Vermögenswerte mit hohem Risiko.
Redaktion finanzen.at
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