Gamechanger |
10.05.2020 15:18:00
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Binance Research: Libra könnte die Zahlungsbranche völlig umwälzen
• Libra mit ähnlichem Disruptionspotenzial wie Elon Musks SpaceX
• Libra könnte Zahlungsbranche grundlegend umgestalten
Aufgrund massiver Bedenken von Regulierungsbehörden weltweit hat die Facebook-Währung Libra kürzlich ihre Pläne überarbeitet. Statt einer einzigen digitalen Währung, die an einen Währungskorb gekoppelt ist, soll es nun verschiedene Versionen des Stablecoins geben, die jeweils an eine einzelne Währung gekoppelt sind. Zusätzlich sei eine weitere Libra-Version geplant, die sich aus diesen einzelnen Cyberdevisen zusammensetzt und für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr gedacht ist.
Mit diesem Schritt sollen die Finanzwächter beruhigt werden, die befürchteten, Libra könne in der ursprünglichen Version für eine mögliche Destabilisierung des etablierten Finanzsystems sorgen. Doch auch in der neuen Form hat Libra offenbar das Potenzial, die globale Zahlungsbranche umzuwälzen. Zu diesem Ergebnis kommt der Researchzweig der Kryptobörse Binance, der die aktuellen Libra-Pläne genau unter die Lupe genommen hat.
Binance: Libra könnte globale Zahlungsbranche umgestalten
Laut Binance Research ist im aktuellen Whitepaper zur Kryptowährung Libra klar der Versuch zu erkennen, den geltenden Regulierungen zu entsprechen und die bisherigen Bedenken durch entsprechende Änderungen auszuräumen. Dennoch bescheinigen die Autoren der Analyse der geplanten Facebook-Währung das Potenzial, den Zahlungsverkehr grundlegend umzukrempeln - und ziehen dabei sogar einen Vergleich zum Raumfahrtunternehmen von Elon Musk. "Das von Libra geplante globale Zahlungssystem könnte in der Zahlungsbranche das tun, was SpaceX in der Raumfahrtbranche getan hat: die Grundlagen eines etablierten Sektors mit hohen Eintrittsbarrieren erschüttern", so die Experten von Binance Research.
Während SpaceX die Raumfahrt durch wiederverwendbare und somit kostengünstigere Raketen revolutioniert hat, könnte Libra vor allem durch seine globale Reichweite zum Gamechanger in der Payment-Industrie werden. "Es ist wichtig anzumerken, dass es nur sehr wenige Zahlungssysteme gibt, und die meisten von ihnen werden von einer Zentralbank betrieben und haben nur einen regionalen Anwendungsbereich", heißt es in dem Bericht von Binance Research. Alleine der Vorteil, der daraus entstehe, weitläufig verfügbares programmierbares Geld herausgeben zu können, würde vielfältige Effizienzgewinne im Zahlungsverkehr anstoßen, heißt es weiter.
Libra mit guten Chancen für Nutzung durch möglichst viele Menschen
Laut Binance entwickele sich das Libra-Projekt von einem Netzwerk mit einem einzigartigen, auf mehreren Währungen basierendem Stablecoin im Zentrum hin zu einem neuen globalen Bezahlungssystem und einer finanziellen Infrastruktur, die letztendlich dafür sorgen könnte, dass auch Einwohner von ärmeren und weniger entwickelten Ländern Zugang zu einer stabilen Währung in Form des aus den einzelnen Cyberdevisen kombinierten Multiwährungs-Libra erhalten. Dabei denkt Binance vor allem an Einwohner der Länder, die keine eigene Libra-Version erhalten, da das Bonitätsrating nicht die Anforderungen des Krypto-Projekts erfüllt. Denn damit Libra einen Stablecoin auf Basis einer Landeswährung herausgibt, müssen die entsprechenden Staatsanleihen ein Rating von A+ aufweisen. Das trifft aber nur auf 37 Länder zu, während das Rating von 156 Ländern tiefer liegt.
"Falls Libra es schafft, sowohl den Zugang für Drittparteien zu öffnen als auch eine benutzerfreundliche Schnittstelle beizubehalten, dann könnten die Vorteile für eine finanzielle Inklusion signifikant sein, und letztendlich die globale Zahlungsbranche umgestalten", so die Binance-Experten mit Blick auf die erhoffte Verfügbarkeit von Finanzdienstleistungen für alle Menschen. Sie glauben somit, dass die Mission von Libra durchaus realistisch ist. Denn auch mit den vorgenommenen Änderungen ist es, laut Libra-Whitepaper, nach wie vor die Aufgabe der Kryptowährung, "eine einfache globale Währungs- und Finanzinfrastruktur zu ermöglichen, die Milliarden von Menschen [zur Teilnahme am globalen Finanzsystem] befähigt".
Redaktion finanzen.at
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