Andreas Meyer-Kolumne 01.09.2014 03:00:00

US-Bonds: Stimmung ist heiß, geht’s nun wieder runter?

Kolumne

Zahlreiche makroökonomische Faktoren, wie auch die Politik der einzelnen Notenbanken spielen eine essentielle Rolle. Dabei kommt es nicht immer nur auf die Region an, in der die Wirtschaft besonders boomt. Gegenteilig kann es auch sein, dass konkurrierende Staaten und deren Konjunktur nur noch stärker schwächeln und sich Investoren daher die vermeintlich sichersten Anleihemärkte herauspicken.

Auch die Zinslandschaft, welche maßgeblich durch die Notenbankpolitik einer jeweiligen Region beeinflusst wird, spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Durch sog. Currency-Carry-Trades wird Liquidität vor allem von institutionellen Investoren in die Gebiete "verschifft", welche den attraktivsten Zins versprechen. Es gibt also zahlreiche Faktoren, die es bei Staatsanleihen zu beachten gilt. Pickt man sich jedoch nur einen einzigen Ansatz heraus, welcher in diesem Fall auf dem Verhalten unterschiedlicher Börsenteilnehmer beruht, so zeichnet sich derzeit eine Extremsituation ab.

Die Grafik macht dabei deutlich, dass sich die Stimmung von US-Anlageberatern, ebenso wie die der US-amerikanischen Medienlandschaft derzeit auf einem extremen Hochpunkt befindet. Ähnlich optimistische Märkte zu US-Bonds haben wir im Frühjahr 2012 und 2013 gesehen. Jeweils direkt im Anschluss gaben die Anleihekurse deutlich nach, hier zu sehen anhand des 10 jährigen US T-Note Future. Eine ähnliche Entwicklung ist demnach auch jetzt zu erwarten. Die Stimmung auch hier antizyklisch auszunutzen und die US-Anleihemärkte mit eher fallenden Kursen einzuschätzen scheint derzeit die wahrscheinlichste Variante.

Dieser sog. Investors Behaviour Ansatz verlangt viele Nerven. Schließlich ist man als Investor darauf aus sich gegen den Markt und somit gegen die Meinung der Masse zu stellen. Diese Strategie benötigt daher ein zähes Nervenkostüm genügend Ausdauer und vor allem Ruhe. Dann jedoch kann man mit antizyklischem Vorgehen viel Spaß beim Analysieren der Börsenpsychologie haben und attraktive Zusatzrenditen für das heimische Depot erwirtschaften.


Andreas Meyer beschäftigt sich seit seinem 16. Lebensjahr mit den Abläufen der weltweiten Kapitalmärkte. Während und nach dem Studium der int. Betriebswirtschaft in Deutschland und Frankreich konnte er bereits praktische Erfahrungen im Derivategeschäft, Asset Management sowie im Corporate und Investment Banking sammeln.

Mit der Gründung von A.M. Capital Management (www.am-capital.de) wird nun die eigens kreierte Investmentphilosophie umgesetzt, welche sowohl eine fundamental ausgerichtete Stock-Picking-Strategie als auch einen ergänzenden dynamischen Investors-Behaviour-Ansatz verfolgt. Mit Hilfe dieses Ansatzes werden sowohl private als auch institutionelle Investoren im Investmentprozess begleitet, sodass damit der langfristige Weg ins Asset Management geebnet wird.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


Bildquelle: A.M. Capital Research