NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen haben im Handelsverlauf am Dienstag ihre Kursverluste ausgeweitet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,96 Prozent auf 120,92 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 2,56 Prozent. Sie liegt damit auf dem Niveau von Anfang 2019.

Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik sorgte im Handelsverlauf für einen weiteren kräftigen Renditeschub nach oben. Das US-Notenbank-Vorstandsmitglied Lael Brainard hatte eine entschlossene Straffung der Geldpolitik signalisiert. Die Verringerung des Inflationsdrucks sei "vorrangig", sagte sie bei einer Veranstaltung der regionalen Fed von Minneapolis. Brainard kündigte eine "Serie" von Zinserhöhungen an und ab Mai wolle man mit einer raschen Verringerung der Bilanzsumme beginnen. Die US-Notenbank hatte während der Corona-Pandemie ihre Bilanzsumme massiv ausgeweitet.

Der Handel ist ferner weiter durch eine große Unsicherheit angesichts des Ukraine-Kriegs geprägt. Die EU-Kommission hat am Dienstag einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen vorgestellt. Dies soll auch ein Importverbot für Kohle beinhalten. Auch die USA planen weitere Sanktionen. Dies könnte Rohstoffe weiter verteuern und die Inflation weiter anheizen. Der Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen rasch anzuheben, könnte also weiter steigen./la/he