WASHINGTON (dpa-AFX) - Das Interesse der Investoren an als sicher wahrgenommenen Anlagen hat auch am Freitag angehalten. Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg am letzten Handelstag der Woche, an dem der Handel bereits vorzeitig um 20.00 Uhr (MESZ) endet, zuletzt um 0,58 Prozent auf 119,22 Punkte. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf 2,92 Prozent - zeitweise erreichte sie den tiefsten Stand seit einem Monat.
Seit Tagen werden die Finanzmärkte weltweit von Konjunktursorgen bestimmt. Inner- und außerhalb der USA wird befürchtet, dass der straffere Kurs vieler Notenbanken die ohnehin geschwächte Konjunktur überfordert und die Wirtschaft in eine Rezession stürzt. Steigende Zinsen sind zwar ein Gegenmittel gegen hohe Inflationsraten. Sie erhöhen aber auch die Kapitalkosten der Unternehmen und dämpfen die Konsumfreude der Verbraucher. An den Anleihemärkten gehen die Renditen daher wieder zurück, nachdem sie längere Zeit mit der Inflation gestiegen waren.
Dies- wie jenseits des Atlantik untermauerten aktuelle Wirtschaftsdaten die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung. So zeugte die Inflationsrate für den Euroraum von weiterhin hohem Preisdruck: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni im Jahresvergleich noch etwas stärker als von Volkswirten erwartet. Zugleich fiel die Industriestimmung sowohl in Großbritannien als auch in den USA auf ein Zweijahrestief. In den Vereinigten Staaten halten zudem die Schwächesignale vom Häusermarkt an, wie die im Mai gegenüber dem Vormonat überraschend gesunkenen Bauausgaben belegten./gl/men