Euro am Sonntag |
28.09.2017 09:31:51
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UBM Development: Auf den neuen Bond bauen
Auf der Speicherinsel mitten in Danzig entsteht ein neues Viertel: Wohn- und Geschäftshäuser, Handel, Cafés, Galerien - und ein Hotel mit Blick auf die Altstadt der ehemaligen Hansestadt, das bis Ende 2018 von UBM Development errichtet wird und schon verkauft ist. Die österreichische Immobilienfirma sieht sich als führender Hotelentwickler in Europa, ist aber ebenso bei Büros und Wohnungen aktiv.
Das börsennotierte Unternehmen mit Wurzeln im Jahr 1873 ist über zwei Großaktionäre mit dem Wiener Baukonzern PORR verbunden: PORR-Chef Karl-Heinz Strauss und Investor Klaus Ortner. UBM-Kernmärkte sind Österreich, Deutschland und Polen. Der Fokus liegt auf der Projektentwicklung, denn hier seien die höchsten Renditen in der Wertschöpfungskette möglich. Von Bestandsimmobilien trennt sich UBM hingegen. Das half im zweiten Quartal beim Ziel, die Nettoverschuldung deutlich zu senken.
Umtauschprämie für Altinvestoren
Dass UBM nun eine neue Anleihe im Volumen von bis zu 120 Millionen Euro emittiert, scheint da auf den ersten Blick ein Widerspruch. Allerdings will das Unternehmen vor allem Besitzer einer alten Anleihe über 200 Millionen Euro (ISIN: AT 000 0A1 85Y 1) überzeugen, ihre Mitte 2019 fälligen Papiere in die neue, 2022 fällige Anleihe zu tauschen. So sollen die Tilgungssummen zeitlich besser verteilt werden. Für den Tausch sind 100 Millionen der neuen Anleihe reserviert, die Frist läuft bis 2. Oktober.
Angesichts der unterschiedlichen Kupons - 4,875 Prozent für die alte, nur 3,25 Prozent für die neue Anleihe - dürften einige Anleger zögern. Allerdings lockt UBM mit einer Prämie: Neben den aufgelaufenen Stückzinsen gibt es beim Tausch 22,50 Euro je Anleihe mit Stückelung 500 Euro, das sind 45 Euro je 1.000 Euro Nennwert. Zur besseren Einordnung: An der Börse pendelte der Preis der von €uro am Sonntag bei der Emission 2014 empfohlenen Altanleihe in den vergangenen Monaten um 104 Prozent. Ein Tausch der Anleihen ist für Altanleger durchaus interessant.
Ausgabeaufschlag für Neuanleger
Frische Investoren können die neue Anleihe mit Stückelung 500 Euro vom 4. bis zum 6. Oktober zeichnen. Privatanleger zahlen im Gegensatz zu Großinvestoren dabei einen Ausgabeaufschlag von bis zu 1,5 Prozent. Die Rendite liegt beim Zeichnungspreis von 101,5 Prozent bei 2,9 Prozent per annum bis 2022. Sollten Anleger bei ihrer Bank auf das Agio keinen Nachlass bekommen, könnte es trotz Bank- und Börsengebühren günstiger sein, nicht zu zeichnen und stattdessen die Anleihe nach der Emission an der Börse zu kaufen.
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