Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Staatsanleihen sollen nach Meinung vieler Bankaufseher das Privileg der regulatorischen Risikofreiheit verlieren. Das sie es noch haben, dürfte vor allem daran liegen, dass Staaten davon profitieren. Denn so finden sie leichter Abnehmer für ihre Anleihen. Jaime Caruana, der General Manager der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), bringt eine weitere Erklärung ins Spiel. "Es ist nicht einfach, das Risiko von Staatsanleihen zu modellieren", sagte er bei einer Konferenz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt. Zwar könnten Aufsichtsbehörden auch jetzt schon von Banken eine Hinterlegung der Staatsanleiheportfolien mit Eigenkapital verlangen, aber dann müsse das Risiko berechnet werden. "Wir denken, dass man das modellieren kann", fügte er hinzu.

   Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch sieht noch einen anderen Weg, dem Problem der Risikogewichtung von Staatsanleihen aus dem Weg zu gehen: "Wir sollten die Leverage Ratio als ein wichtiges Instrument sehen", sagte sie. Die Leverage Ratio setzt die Bilanzsumme einer Bank ins Verhältnis zu ihrem harten Eigenkapital. Sie gilt aber erst ab 2019 als erstrangiges Prüfinstrument zur Beurteilung der Eigenkapitalausstattung einer Bank.

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   March 27, 2015 08:53 ET (12:53 GMT)

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